Viele Amerikaner, mit denen ich tagtäglich rede, stimmen zu: Republikaner oder Demokraten, so groß sind die Unterschiede nicht. Und selbst wenn Kerry und nicht Bush die letzte Präsidentschaftswahl gewonnen hätte, großartig geändert hätte sich hier in den USA nichts. Die wirklichen Entscheidungen werden längst von anderen Gremien getroffen. In den Zusammenhang passt ein Interview mit dem von mir hoch geschätzten Jimmy Carter, der die Zeit nach seiner Präsidentschaft nicht damit verbringt, Unsummen für Auftritte und Reden zu kassieren, sondern unermüdlich um die Welt reist, um benachteiligten Menschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Und ein paar klare Worte zur derzeitigen Lage der Nation verlauten lässt.

Comments

One Response to “Einparteiensystem”

  1. donald doug on August 15th, 2006 12:52

    Republikaner werden mehr von der Öl und Waffenindustrie finanziert. Demokraten mehr von der ‘retail’ branche der Industrie. Die Clintons, zum Beispiel, gibt es wirklich nur wegen den Waltons (Walmart). Die Clintons haben den Waltons in den frühen 90 zigern versprochen, sich für ‘universal health care’ in Amerika einzusetzen…Walmart wusste, das sie damit Milliarden sparen könnten, da gerade die Verweigerung von Krankenversicherung an ihre Angestellten, immer der Reibungspunkt war. Die Bevölkerung wird in den USA wirklich nur durch lokale ‘grassroot’ Organisationen verändert. Liberale Bürgermeister, eine Seltenheit in den USA, aber immer wieder sehr effektiv darin, neue Themen auf den Tisch zu legen, oder die Grenzen der Macht der Industrie, lokal zu mindest, zu begrenzen. Aber so lange die Gelder der Industrie ungebändigt in jeden Wahlkampf fliessen dürfen, wird die Bevölkerung hier in den Vereinigten Staaten eben nicht richtig vertreten werden. Die Medien fangen auch jetzt überhaupt erst ganz langsam wieder an die Propaganda von Washington mit etwas kritischeren Augen zu betrachten, bevor sie sie veröffentlichen. Davor war es ja wirklich nur reine Kriegspropaganda…Jahr für Jahr.
    Jimmy Carter ist sehr optimistisch. Er hofft auf die Skrupel und die Intelligenz des Durschnittsbürgers, nicht dem Bush-clan immer tiefer in Richtung Faschismus und Diktatur, zu folgen. Ich hoffe sehr, dass er recht hat.

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