Montag, Mai 31, 2004

A Happy Ending?
Tears for Fears haben nach 14 Jahren wieder eine Platte aufgenommen. Angeblich soll man hier die erste Single namens "Closest thing to heaven" hören können. Bei mir klappt es nicht, trotz DSL und installiertem QuickTime. Argh.
A flight at the movies
Ach ja, was ich während der Zeitzonenübergänge der letzten Wochen im Bordkino sah:

Win a Date with Tad Hamilton!: Ein Film, schlimmer als "Sweet Home Alabama" bei gleichem Genre. Ich warne. Ausdrücklich.

Mystic River: Große Freude - von Los Angeles nach Cincinnati (First-Freiflug, Endziel: Philadelphia) gab es mal einen neuen Delta-Flieger mit Filmen nach Wahl. Konnte endlich Clint Eastwoods düsteres Psychodrama sehen, das ich im Kino verpasst hatte. Angucken. Beklemmend. Das Ende, das Ende ... im Nachhinein sind alle Überlebenden mit einer ganz eigenen Schuld bestraft.

Welcome to Mooseport: Bürgermeisterwahlklamauk mit Gene Hackman, Maura Tierney und Ray Romano - kann man gucken, tut nicht weh, dolle war es aber auch nicht. Hackman scheint Geld zu brauchen.

Paycheck: Auch im Kino verpasst, gar nicht mal schlechter John-Woo-Thriller mit Uma Thurman und Ben Affleck, der als genialer Computerhacker Jobs annimmt, nach deren Erledigung ihm die Erinnerung an alle Details seines Lebens während derselben gelöscht wird. Cleverer Twist, allerdings vorhersagbar für alle Freunde von "Akte X" und "Star Trek".

Es liefen übrigens noch schlimmere Streifen, die ich mir aber verkniffen und stattdessen meine Augen mit Druckerschwärze gefüttert habe.

Sonntag, Mai 30, 2004

Crying Baby Airlines
Sichere Garantie für schlechtes Karma: mit zwei Kindern, maximal 18 Monate alt, eine Reise über den Atlantik antreten. Grund: der Kinder Schreien, von hoher Frequenz und Lautstärke, das immer dann wieder auflebte, wenn die Kabinenreisenden in Morpheus' Arme zu gleiten versuchten. Knapp neun Stunden lang. Ich saß immerhin zwei Reihen hinter und zwei Plätze plus Gang von den Schreihälsen entfernt. Dafür hinter mir eine lebendige Zwei-, Dreijährige, die mich bei meinen Schlafversuchen mit Getrommel auf dem Klapptablett oder durch Tritte vor den Sitz oder durch Grabbeln in meinen Haaren für sich zu gewinnen suchte. Der Vater tauschte den Platz mit dem rund zehn Jahre alten Bruder, der seine Schwester gewähren ließ. Mann, das wären Punkte für die dunkle Seite der Macht gewesen, hätte ich meinen Gefühlen freien Lauf gelassen.

Samstag, Mai 29, 2004

1590 Sacramento Street
Diese Strasse sollte man sich merken. Und, sehr witzig: Heute zweimal beim gleichen Brueckenkassierer vorbei gefahren.

Das erste Mal: Ich gruesse.
Er zurueck: "Hi my brother, how are you doing?"
Freundliche Verabschiedung nach kurzem Wetterschnack - wunderbar klare Sicht ueber die ganze Bucht heute frueh.

Das zweite Mal heute abend mit Paul und Sandi: Ich gruesse mit "Hello again!"
Er zurueck: "Hi brother, is this your mother on the back seat?"
Ich: "No, these are very good friends of mine."
Er, auf Paul deutend und willens, den Gag durchzuziehen: "And this is your brother?" Allgemeine Heiterkeit.

Paul kurz darauf: "Ein Freund von uns beschwert sich immer, dass ihn die Brueckenzoellner so finster angucken. Wir sagen auch lieber freundlich hallo." Richtig. Macht allen mehr Spass.

Ansonsten: Umlaute, ich komme (wieder)!

Freitag, Mai 28, 2004

Quiet please!
Heute mal ein ruhiger Tag. Musste allerdings beim Kinobesuch von "The Day after Tomorrow" feststellen, dass man nachmittags nicht ins Kino gehen sollte. Auch, wenn man abends verhindert ist und es nur $5.25 kostet. Immer wieder mal Leute am Handy, links neben mir ein Paerchen mit maximal dreijaehrigem, sehr unruhigem und gespraechigem Kind, hinter mir eine Mutter mit zwei etwa vier bis sechs Jahre alten Kindern, die fortwaehren mit offenem Mund ihrem Popcorneimer froenten. Frei ab 13 heisst hier halt, dass Erziehungsberechtigte auch Neugeborene mit ins Kino schleifen duerfen. Ach ja: Der Film war ueberraschend gut fuer einen Emmerich-Film, wobei ich dessen letzte beiden Machwerke nach "Independence Day" vermieden hatte. Eine ausfuehrlichere Kritik folgt kommenden Freitag im Corona Magazine. Und meine fehlenden 1200 Dollar habe ich auch noch abheben koennen. Morgen ist Zahltag.

Donnerstag, Mai 27, 2004

Don't bring the law to our house!
Eine Wohnung zu mieten erfordert in den USA gewisse Anstrengungen. Reicht(e) in Deutschland noch eine Bescheinigung des Arbeitgebers ueber stetig fliessendes Gehalt, so wuenschen sich hiesige Vermieter persoenliche Referenzen, ein Empfehlungsschreiben des vorigen Vermieters, natuerlich eine Arbeitsbescheinigung, eine Fotokopie meiner Kontoauszuege der letzten vier Wochen, eine Fotokopie meines Visums und schliesslich Miete und Kaution. Nicht per Ueberweisung, i wo, das macht man hier auch zehn Jahre nach meinem ersten Aufenthalt noch nicht. Auch wenn ich das per Online-Banking vom heimischen Konto aus veranlassen koennte. Oder wie waere dann ein Scheck, der hier auch fuer Strom und Wasser und wasweisichnichtnochalles ausgestellt wird? Den wuerde meine Bank in Deutschland auch schicken. Nein, geht auch nicht. Bitte auch kein Cash - ein Money Order oder ein Cashiers Check muss her. Money Order werden sensationell billig von der Post angefertigt, man gibt dem Schaltermann bis zu 1000 Dollar, er kriegt 1,25 Dollar Gebuehr und haendigt einem dafuer eine Art garantiert gedeckten Scheck aus.

Nur: Wie kommt man als Deutscher ohne Girokonto in den USA noch am gleichen Tag an sein Bargeld? Bankueberfall scheidet aus (siehe Ueberschrift), ein heute eroeffnetes Konto wuerde nicht mehr schnell genug das Geld aus Deutschland erhalten, das obendrein noch ein paar Tage "ruhen" muesste. Ueberweisungen kosten darueber hinaus stolze 17, das Schicken eines Schecks erschwingliche 9 Euro. Also: Geldautomaten, mit 4,50 Euro pro Abhebung halbwegs vertraeglich. Diverse Anrufe schlauer weiss ich, dass Automaten verschiedener Banken verschiedene Auszahlungslimits besitzen. Ich fahre zu einer mit 500-Dollar-Automaten, angeblich pro Tag, und bekomme nach ein paar Abwaertsiterationen - gut, 1200 Dollar waeren auch zu schoen gewesen - immerhin 700 heraus. Und dann noch mal 500. Alles in 20-Dollar-Scheinen. Um mit der dritten Ziehung nicht noch weniger zu erhalten, verlasse ich den Ort des Geschehens mit einem nicht mehr schliessbaren Portemonnaie. I'll be back.

Worum es bei der ganzen USA-Geschichte ueberhaupt geht, lieber Claus und Co., klaere ich mit dem Relaunch dieser meiner Webseite - mag Blogger noch so sehr mit neuen Features buhlen, ich werde sehr bald Provider und Programm wechseln. Movable Type - noch bin ich fuer Warnungen offen.

Mittwoch, Mai 26, 2004

Coming home, eh?
Heute beim amerikanischen Strassenverkehrsamt gewesen, DMV genannt, aber ganz ohne Verbindungen zum einst grossen deutschen Verlag. Hatte meinen Fuehrerschein letztes Jahr an gleicher Stelle verlaengert, die Plastikkarte jedoch nie erhalten. Einen Termin uebers Internet vereinbart, dann an der 1,5 Stunden langen Warteschlange vorbei und mit einer freundlichen US-Asiatin mittleren Alters geredet, die sich nicht an meinem Akzent stoerte. Sie fand heraus, dass der Fuehrerschein versandt, aber wieder zurueck gekommen sei. Sehr seltsam. Jedenfalls musste ich die Theoriepruefung nicht schon wieder ablegen, und bekomme nach einer kurzen Schilderung der Sachlage mit obiger Antwort nun das Kneipeneinlassdokument an Paul und Sandis Adresse geschickt. Das ist eine gute Ueberleitung, uebrigens.

Gag des Tages: Die Rede von Mr. Ashcroft, der meinte, dass sich nun El-Kaida-Bombenleger mit Familien tarnen und als Europaer ausgeben wuerden. Darauf angesprochen meinten meine Freunde und Gasteltern, dass sie auch sofort an mich denken mussten, als sie das hoerten. In meinen Augen voelliger Mumpitz, der sicher nicht hilft, die eher wackeligen Beziehungen zu Europa zu staerken.

Foodblogg-Alarm: Gestern abend mit Matthias getroffen und Essen gewesen. Natuerlich in einem von ihm vorgeschlagenen deutschen Restaurant, das ganz auf Sozialismus macht: An der Wand hingen Portraits von Marx, Engels und Lenin. Was gab es auf meinem Teller? Kaesespaetzle. Geschmack fast wie in Deutschland, jedoch der Kaese nicht ganz so wuerzig. Aber gut. Und es gab diverse deutsche Biere on tap, wie man hier sagt.

Dienstag, Mai 25, 2004

Bye, Amigo!
Wie geplant die beiden anderen Wohnungen angeschaut. Die eine in der Haight sehr bruechig und mit eher flauen Fenster-Aussichten sowie einem merkwuerdigen, mehrere Zentimeter nachgebenden Teppich. Die andere besser, hell und Parkett, wobei das Innenhoffenster des Wohnzimmers einen Blick und eine Nase auf den Muellsammelplatz bietet und das deutlich groessere Schlafzimmer als gefangener Raum drei Fenster zu einem Krankenhausparkplatz besitzt. Laut. Daher die Schluessel wieder zurueck zur Immobilienfirma im Mission District gebracht.

Anschliessend dort das Pancho Villa gesucht, ein wildes mexikanisches, erm, Restaurant - Alex Folkers weiss, wovon ich spreche! Nach acht Haeuserbloecken in die eine und acht in die andere Richtung immer noch nix gefunden, daher sehr ermattet als vermutlich erster Deutscher ueberhaupt in einem anderen mexikanischen Etablissement fuer fuenf Dollar meine Quesadilla mit Huhn und Kaese geordert. Gigantisch gross. Eine Art Eistee, Salsa-Chips und viel Herzlichkeit inklusive. Als ich die nicht geschafften Ueberreste zurueck zum Tresen brachte, kam mir dankend einer der Inhaber entgegen und nahm voller Freude Lob und Teller an sich. Und rief mir auf mein "Bye!" die Ueberschrift dieses Eintrags nach.

Montag, Mai 24, 2004

For Rent
Nach einem Tag voller gemischter Gefuehle und elendem Herumgegurke mit dem Auto in einer Stadt, in der man kein Auto fahren sollte, geschweige denn muesste, ein kurzes Update von der Wohnungsfront. Zurzeit sind drei in der engeren Auswahl: diese eine und von jener Liste jeweils die 1200er auf 745 Haight und 965 Hyde. Die erste schaute ich mir heute an, sehr cool gelegen, mittendrin im Getuemmel von Nob Hill, geniale Anbindung per Bus und Cable Cart in alle Teile der Stadt. Coffee Shops, Restaurants und Bars, Organic Food und Supermarkt um die Ecke, dito Laundry. Teppiche inklusive, Moebel natuerlich nicht. Bin einer von zwei Leuten in der Endauswahl - morgen rasch noch die anderen beiden besichtigen.

Oh, und dann kam heute noch der iPod 40GB. Weitgereister Bursche: aus der Apple-Heimat Kalifornien in ein Zwischenlager nach Texas, dann weiter zum Amazon-Zwischenstopp Reno, Nevada und schliesslich wieder nach Kalifornien. Nun kann ich diverse wichtige Daten sichern und mitnehmen und lagere des weiteren 200 CDs in Muenchen ein, so sich denn alle ueberspielen lassen. Grosse Freude.

Sonntag, Mai 23, 2004

Einen hab ich noch
Dass die Amis sehr kreativ im Gestalten von Vornamen sind, hatte ich ja schon letzten Donnerstag bei den Abschlussfeiern feststellen duerfen. Aber was ich dann auf einem Bus in Philadelphia sah, enthielt gleich drei Stolperfallen: Eine Nachrichtenmoderateuse heisst dort Jenaphr. Jawohl. Nicht Jennifer, nicht Jennipher, nicht Jenapher. Alle bekloppt. Vemutlich darf hier auch jeder sein Kind Pumuckl nennen.
Just another Maniac Mansion
Der Preis "Gaestebuchschreiber der Woche" geht ganz klar an Alex Folkers, der unlaengst erst vor "Troja" warnte - was ich weder bestaetigen noch verneinen kann - und dann diesen feinen Link postete. Wohin er fuehrt? Zu "Maniac Mansion Deluxe", quasi dem Vorgaenger von "Zak McKracken and the Alien Mindbenders". Womit sich der Kreis zum gestrigen Eintrag und seinen Kommentaren wieder schliesst.
2E
Tja, waehrend ich den Wohnungsmarkt von San Franzisko begutachte, stelle ich fest: Waere die E3 dieses Jahr zwei Wochen spaeter gewesen, waere mir vermutlich das Terminal in Paris um die Ohren geflogen. Immerhin verstehe ich jetzt die Angst der Gallier davor, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen koennte. Und hoffe, dass das Nachbarterminal 2F, das ich zum Umsteigen nutzte, nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hatte naemlich meine Kamera nicht dabei.

Samstag, Mai 22, 2004

West Coast
Die Westkueste hat mich wieder - nach einem relativ ereignisarmen Flug in uralten 737-Maschinen und einem Umstieg in Cincinnati gibt es mit langen Hosen und langem Hemd das erste Mal in einer Woche keinen Grund mehr, eine Klimaanlage einzuschalten. Und: klarer Himmel mit ein paar Wolken, herrliches Abendrot und herrliche Einkehr bei In'n'Out Burger. That's what a hamburger's all about.

Freitag, Mai 21, 2004

Sightseeing
Ok, es regnete heute tagsueber immer mal wieder etwas - das hielt Steffi und mich aber nicht vom Besuch des Eastern State Penitentiary ab, dem ersten geplanten Gefaengnis der USA, in dem die Gefangenen nicht nur verwahrt, sondern zur Besserung angehalten werden sollten. Jeder sass in Einzelhaft, besass einen kleinen Garten, der taeglich zwei Mal besucht werden durfte und sah im architektonisch beeindruckenden Gebaeude eigentlich niemanden. Sehr beeindruckend, ein Besuch lohnt sich!

Spaetnachmittags dann keinen Regen mehr, dafuer stiegen Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Besser indoors speisen - wir trafen uns mit ein paar Freundinnen im Jones, einem Restaurant, das mit gruenen Teppichen und Sitzecken, orangen Drehstuehlen und einem offenen Kamin umgeben von unverputzten Steinwaenden wie das Wohnzimmer der Brady-Familie wirkte. Lecker Essen, lecker Nachspeisen - die es in der anschliessenden Lights of Liberty-Tour wieder abzulaufen galt. Dabei wurden auf etliche historische Gebaeude der Innenstadt die Ereignisse projiziert, die zur Unterzeichnung der Unabhaengigkeitserklaerung von 1776 fuehrten. Sehr interessant gemacht, das. Auch zu empfehlen. Nach soviel Geschichte geht es morgen wieder nach Kalifornien.

Donnerstag, Mai 20, 2004

Congratulations!
Meine Schwester darf sich ab heute offiziell Bachelor of Science der School of Tourism and Hospitality Management mit Nebenfach Economics der Temple University nennen - mit einem Durchschnitt von 3,94 (4,00 maximal moeglich) und dem Zusatz "summa cum laude". Applaus, bitte. Dazu ist sie aufgrund ihrer herausragenden Leistungen eine der vier President's Scholars ihres Jahrgangs - von denen gibt es ueber alle Schulen hinweg insgesamt rund 200 bei etwa 6500 Absolventen der Class of 2004. Anders ausgedrueckt: Das sind die besten drei Prozent der Absolventen. Noch eine Runde Applaus, bitte. Dazu passend ist dies hier der 300. Extrablatt-Eintrag - eine letzte Runde Applaus, bitte.

Den Veranstaltungen persoenlich beizuwohnen hatte was, etwas von den Olympischen Spielen, als die jeweiligen Studenten hinter den Standarten der jeweiligen Schulen hinterher marschierten. Hier noch ein paar Tage als Webcast zu sehen. Heute abend dann Feier im kleinen Familienkreis im Dilworthtown Inn, immerhin 1758 in West Chester gegruendet und im Unabhaengigkeitskrieg von den Briten besetzt: Abendessen im Kerzenschein, jedoch mit anfangs wilder Klimaanlage, die sogar den amerikanischen Hausgenossen meiner Schwester zu heftig blies. Dafuer war der gegrillte Lachs umso leckerer ... yum!

Mittwoch, Mai 19, 2004

Smile!
Sehr spassig: Heute mit Steffi zur Vorbesprechung der Feier morgen gegangen - weitere Details, etwa zu einem Webcast der Veranstaltung hier. Prompt mit aufs Gruppenfoto der Graduierten gekommen, so wie die Mutter und Schwiegermutter einer von Steffis Studienkolleginnen. Ich frage mich indes, warum so eine Feier in deutschen Unis eher selten abgehalten wird. Mein Diplom wartete schmucklos im Sekretariat auf mich.

Dienstag, Mai 18, 2004

Zeitschleife
Inspiriert von Petra beziehungsweise den Kommentaren in obigem Eintrag notiere ich ein Paradoxon: Frauen werden frueher erwachsen, wehren sich dann ein bis zwei Jahrzehnte hemmungslos dagegen, erwachsen zu werden. Schlag nach bei Neon.

Montag, Mai 17, 2004

Danke, Anke?
Nett waere, wenn jemand der Leser und Zuschauer seine Gedanken zur Schmidt-Nachfolgerin nach der Sendung posten koennte - ich bin ja gerade in der falschen Zeitzone ...

Sonntag, Mai 16, 2004

Kaltfront
So nennen es die Ortsansaessigen, wenn es nach einem Gewitter am Vorabend hier nur knapp 80 Grad Fahrenheit sind (Umrechnungs-Faustformel: F-30 / 2 = C, und, ja, es sind 32 und 9/5, geht heim). Vorteil: Trotz maechtig brennender Sonne laesst es sich halbwegs vertraeglich durch die Innenstadt von Philadelphia spazieren. Dabei neuen Homeland-Mumpitz begutachtet: Die Independence-Hall, in der die gleichnamige Deklaration unterschrieben wurde, ist mit einem doppelreihigen Metallzaun abgesperrt, der von bewaffneten Rangern bewacht wird. Ergo: Erst durchleuchten lassen, dann eintreten. Symbolik hin, Symbolik her - sicherer vor Anschlaegen ist das Gebaeude dadurch nicht wirklich. Und noch ein Predigt-Update von heute abend: Lukas 17, 1-10.

Samstag, Mai 15, 2004

Ihre Bordkarte?
Kam mir heute wie in "Fight Club" vor - was das Fliegen angeht, gepruegelt habe ich mich nicht. Auch, wenn ich es gerne gemacht haette: In Los Angeles noch vor dem Terminal eingecheckt. Dann mit meiner Bordkarte zum Gate-Eingang. Lange Schlange, mir unverstaendlich. Eine entsprechende Rolltreppe menschenleer. Grund: Erneute Bordkartenkontrollen in scheinbar willkuerlichen Intervallen. Nach einer halben Stunde dann doch schon dran gekommen. Zehn Meter weiter erneutes Bordkartenkontrollieren, ich haette ja inzwischen meine Identitaet wechseln koennen. Dann endlich auf die Rolltreppe und den vermeintlichen Grund fuer die Schlangen gesehen: Durchleuchtung und Sicherheitskontrolle vor den Gates. Nur: Die gibt es in Deutschland auch. Und da sind keine langen Schlangen. Meine Vermutung: Durch die alternierende Menschenmenge haben die vier oder fuenf Durchleuchter nicht mit der hoechstmoeglichen Geschwindigkeit durchleuchtet, sondern sind eher entspannt ans Werk gegangen. Unsaeglich. Immerhin eine halbe Stunde frueher als geplant in Philadelphia angekommen und mit Steffi noch in einem 50er-Jahre-Diner eingekehrt, der auch noch mit damaligen Preisen erfreute. Und Milchshakes. Gewaltigen Milchshakes. Hick.

Freitag, Mai 14, 2004

Bitte warten
Waere ich heute frueh nicht auf der E3 gewesen, haette ich um 11 Uhr Dvoraks "Aus der neuen Welt" in der klatschneuen Walt Disney Music Hall lauschen koennen. Nun ja. So ging es nach der Messe mit dem Bus nach Little Tokyo und dann wieder per pedes zu den IDG-Kollegen. Von nun an hiess das Motto des Abends: Warten. Erst auf den Leihwagen, der von den Valet-Parking-Schergen nicht aufgespuert werden konnte. Ne gute dreiviertel Stunde spaeter auf zum Sunset Boulevard, um im dortigen Steak-Laden Saddle Back Ranch selbige zu essen. Weiteres Warten auf Tische und dann Stuehle. Dann auf mein Essen, das an einen anderen Tisch geliefert wurde. Gegen halb eins zurueck - den Flug an die Ostkueste bereits am Horizont.

Donnerstag, Mai 13, 2004

Rollenspiele
Donnerstag. Zweiter E3-Messetag. Ende für normale Leser. Nahm immerhin an feinen Präsentationen teil, etwa von "Jade Empire" und "The Bard's Tale". Mehrspieler-Freunden mit "Halo 2". Rockt. Ausführlichere persönliche Eindrücke auf Gamestar.de. Ende für Spiele-Interessierte. Abends dann auf der Suche nach etwas Essbaren (warm, kein japanisches Essen) um mein Hotel geschlichen. Zwar nicht ueberfallen, doch von diversen Typen schief angeredet worden. Schliesslich bei einer eher kleinen Tasse Chili Downtown Los Angeles beim Tag-Nacht-Wechsel zugesehen. Bonus-Ende.

Mittwoch, Mai 12, 2004

Vorhang auf!
Leiser, aber voller - so wuerde ich meinen ersten E3-Tag zusammen fassen wollen. Abends mussten die neuen Kollegen Videos schneiden, ein paar andere luden zu einer eher unspannenden Launch-Party. Dort ganze drei bekannte Gesichter, ich fuehlte mich nicht zum Socializen mit anderen Gruppen aufgelegt und bin nach Speis und Trank zum Hotel gelaufen. Dreiviertelstunde. Dann ermuedet noch vor 22 Uhr im Bett. Wer mich kennt, weiss um die Sagenhaftigkeit dieser Tatsache.

Dienstag, Mai 11, 2004

LA Confidential
Heute auf dem Programm: Sony und Nintendo beziehungsweise deren Pressekonferenzen. Sony in einer Soundstage in Downtown ("Don't go there at night!" meinte mein Hotelwegbeschreiber), Nintendo im Ballroom des Kodak Theater in Hollywood. Knapp verpasst, den Schauplatz der Oscar-Verleihungen von innen zu Gesicht zu bekommen. Nachmittags im Umfeld einer sehr bizarren Presseveranstaltung der World Cyber Games kreuz und quer durch Downtown gelaufen und gestaunt, dass die ehemals wunderschönen Theater des Broadway heute bestenfalls mexikanische Kramläden sind. Vorwiegend Latinos auf den Straßen. Gefährlich, wie Kollegen mutmaßen? Nö. Man darf halt nicht zu weit in den Osten der Innenstadt wandern. Abends vor allem nicht. Ah, abends: Freund Lazaro getroffen und mit ihm nach Dinner und Spaziergang ins Kino: Van Helsing. Ungefähr in der Mitte dachte ich kurz: Was ein Trash! Dann dachte ich weiter: Halt! Das ist kein Film mit Anspruch. Bitte das Hirn ausgeschaltet lassen. Und siehe: Dann ging es.

Montag, Mai 10, 2004

Little Tokyo
Mein Hotel liegt an der 1st Street mitten in Downtown Los Angeles. Gestern abend nach Landung und Einreise (Einwanderungsbehörde: keine besonderen Vorkommnisse) vor dem Abendessen noch etwas durch die Gegend spaziert. Vorbei am LAPD, dem Rathaus, dem Gerichtsgebäude, dem Los-Angeles-Times-Building, dem Dorothy Chandler Pavillon und der neuen Walt Disney Concert Hall von Mr. Gehry. Sehr schöner Abend mit wunderbarem Licht. Karten für etwaige Konzerte diese Woche gäbe es nur für Dvoraks "Aus der neuen Welt" am Freitag früh. Hrm. Heute dafür dann mit dem Bus (Fahrt: 25 Cent) zum Exposition Park, die Stätten der 1984er Olympiade bestaunt und dann im Rose Garden um die Ecke gesonnt und gelesen. Dabei gestaunt: Ein Leserbriefschreiber im PC Magazine schrieb das gleiche wie ich. Halt: Das war mein Leserbrief. Abends dann ins Shrine Auditorium, Oscar-Stätte vor dem Kodakt Theater und nach dem gestern gesehenen Pavillon. Xbox-Veranstaltung. Der Rede wert: Muhammed Ali trat als Pate für ein Boxspiel auf die Bühne. Anschließend mit Herrn Stillich auf eine ins Canter's.

Sonntag, Mai 09, 2004

CDG
Los Angeles oder Beirut? Das war heute nur eine Sache von Metern. Fast wäre sogar Yves Guillemot in den Nahen Osten statt zur E3 geflogen. Am Rande: Das für mich neue Terminal 2F des Pariser Flughafens Charles de Gaulle ist traumhaft schön.
Movies by the numbers
Die englische Professorin Sue Clayton, spezialisiert auf das Fachgebiet Screenwriting an der Universität London, hat in einer Studie herausgefunden, was einen guten Film zum guten Film macht. Das Ergebnis: Ein Rezept für den "generischen Blockbuster", der sich wie folgt zusammen setzt:

Musik: 8 Prozent
Plot: 10 Prozent
Spezialeffekte: 10 Prozent
Liebe/Sex/Romantik: 12 Prozent
Gut gegen Böse: 13 Prozent
Komödie: 17 Prozent
Action: 30 Prozent

Mit dieser Information verabschiede ich mich ins Hollywoodland, um den Wahrheitsgehalt derselben zu überprüfen. Naja. Irgendwie jedenfalls. Es geht zur E3 nach Los Angeles, zur Schwester nach Philadelphia und zu Freunden in und um San Franzisko. Wir lesen uns.

Samstag, Mai 08, 2004

Made in Germany
Der Programmierer des Internet-Wurms "Sasser" ("Sass", anyone?) ist ein 18jähriger Mann aus Niedersachsen. Und da sage noch jemand, Deutschland würde den Anschluss an die internationale Forschung- und Wissenschaftselite verpassen. Ich kann übrigens nicht verstehen, dass solches Wurm-Gesocks immer noch so einen Erfolg hat - alle hier Mitlesenden haben doch eine Firewall und einen Virenscanner installiert. Oder?

Freitag, Mai 07, 2004

Pac-Man unplugged
Es gibt Menschen, die geschriebene Werke nachspielen. Das nennt man Theater. Aber wie nennt man Menschen, die ein Videospiel nachspielen? Genauer: Pac-Man. In New York. Das Gitternetzwerk der Straßen von Manhattan als Spielfeld für Pacmanhattan nutzend? Sehr, sehr abgefahren. Dank an Sven dafür.
Up!
Eben mit einem ehemaligen Arbeitskollegen auf einen Kaffee getroffen. Er: "Du siehst gut und erholt aus - warst du im Urlaub?" Fein, wenn sich Entscheidungen auch extern manifestieren.

Donnerstag, Mai 06, 2004

Worte zum Tage
Time you enjoy wasting is not wasted time. (Bertrand Russell)
MusicBoy
Die Acht-Bit-Wochen gehen weiter. Heute im Angebot: Das Gameboyzz Orchestra Project aus Polen, das Nintendos Kleinstem raue Klangkulissen entlockt. Kostproben inklusive. Mehr Hintergrundinfos liefert dieser WIRED-Artikel.

Mittwoch, Mai 05, 2004

Freude!
Sehr gut. Außerdem gelernt: Leistungsaufnahme Xbox ca. 400 Watt, GameCube ca. 100 Watt, PlayStation2 ca. 50 Watt.
Wider den tierischen Ernst

Langsam wird es echt absurd - ich rufe hiermit zum Wettstreit auf: Wer findet die beste Artikel-Werbung-Kombination auf Spiegel Online? Bewerbungen per Mail an mich.
Sinnfrei

Was meinte Kollege Döhla dazu? "Ton an, Hirn aus, Spaß haben!" Eben.

Dienstag, Mai 04, 2004

Har, har

Montag, Mai 03, 2004

R.I.P.
Bevor es in den Kommentaren untergeht: Heute ist der 5. Internationale 419 Flash Mob. Bitte mithelfen, betrügerische Banken abzuschießen - Dank an St. Locutus.
Schlimm
Völlig zusammenhanglos fiel mir eben ein Refrain von Gunter Gabriel ein, aus einem Lied, das Jörg und ich auf der Suche nach dem Text von "Die Schwarze Barbara" zufällig gehört haben. Was eine andere Geschichte ist. Anyway, der Refrain geht so:

Sechs (danke, Isa!) Dinge braucht der Mann:
ein Huhn im Topf,
ein Dach überm Kopf,
'ne Frau, die ihn bei guter Laune hält;
'nen Kasten Bier im Schrank,
Benzin im Tank,
und (und) und (und) und (uuuund)
- 'ne Handvoll Kleingeld.


Ganz furchtbar. Warum kann ich mir so einen Mumpitz merken, andere weitaus merkenswertere Dinge jedoch nicht?
Millionenspiele
Schon im September 2002 amüsierte ich mich an dieser Stelle über Scammer aus Afrika, die sich dubiose Geldgeschichten ausdenken, um westliche Leichtgläubige um ihr Erspartes zu bringen. Eineinhalb Jahre später hat sich ein schräges Freizeitvergnügen entwickelt, das Scam Baiting. Dabei verwickelt man die Verbrecher in einen E-Mail-Dialog und verspricht ihnen, auf ihre Forderungen einzugehen und ihnen die horrenden Bankgebühren zu überweisen, die sie für den Transfer der angeblich geheimen Millionen auf das Westkonto des vermeintlichen Opfers benötigen. Im Netz gibt es bei 419 Eater viel Lustiges zum Nachlesen. Besonders brillant: Die Gauner posieren mit selbst gemalten Schildern und Gegenständen wie Fischen und Toastbrot, um die potenziellen Geldgeber von ihrer Ernsthaftigkeit zu überzeugen. Empfehlenswerte Geschichten: "The Church of Bread and Wine" (Der Vatikan? In Afrika?) und "Return of the Night of the Iguanas" (Johnny Cash auf Abwegen).
Böse

Sonntag, Mai 02, 2004

Halo
Der Mond. Momentan. Sehr cool.

Samstag, Mai 01, 2004

Zooropa
U5 Richtung Max-Weber-Platz, sieben Minuten vor Mitternacht: "Slovenia Europa (Rest unverständlich)", so drei Mittzwanziger in meiner Sitzecke fröhlich rufend und auf die Uhr blickend. Leider stiegen sie vor Mitternacht aus, so dass ich meinen Glückwunsch an dieser Stelle platzieren muss: Willkommen Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Litauen, Lettland, Estland, Malta und Zypern! Kann doch ganz spannend werden, alles.

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