Mir fehlt ja seit ein paar Jahren eine Vergleichsmöglichkeit, doch mir fiel gerade bei amerikanischen Frauen auf, dass die gerne ungehemmt flirten, auch wenn sie einen Freund haben und das auch mehr oder minder offen zugeben. Eine weitere Manifestation des schon bekannten amerikanischen Festlegungsproblems?

Habe mir heute folgendes überlegt: Wenn mir das nächste Mal bei einer Tour mit Griffin eine fesche Kollegin sagt: “Oh, what a cute puppy!”, muss ich darauf unbedingt antworten: “Yeah, he thinks that you’re pretty cute, too.” Natürlich nur, wenn nicht gerade ihr Freund daneben steht.

Am Mittwoch zog ich mit Kollege Christian Schmidt durch die Stadt, der nach einem Event noch ein paar Stunden bis zum Rückflug nach Deutschland unverplant hatte. Natürlich kamen wir dann irgendwann auch auf das Thema Frauen zu sprechen. Übereinstimmend stellten wir fest, dass Montreal zu den Orten mit den attraktivsten Frauen des Planeten gehört.

“Ich war ja kurz davor, meine Meinung zum Thema Frauen in San Francisco zu revidieren”, meinte Christian, “als ich am Flughafen zwei große, dunkelhaarige Frauen erblickte. Doch dann fingen die an, miteinander zu reden – in Französisch.” Tja. Christian zufolge gibt es in San Francisco nicht genug gutaussehende Frauen.

Eine so große Dichte wie in Montreal oder Budapest mag es hier tatsächlich nicht geben. Doch bei einem mehrstündigen Spaziergang mit Griffin begegneten mir heute gleich zwei gutaussehende Damen, die von dem Australian-Shepard-Mix magisch angezogen wurden. Der Haken: An ihrer Seite befand sich stets der Freund.

Gut, bei Starbucks haben Kollege Jörg Langer und ich heute keinen Kaffee getrunken, auch wenn die Kategorie dieses Beitrags das vermuten ließe. Doch auch in den heiligen Hallen von The Coffee Bean & Tea Leaf regiert das Rechtschreib-Chaos.

Wissend, dass der Vorname “Jörg” für 99,99 Prozent aller US-Amerikaner eine unlösbare Herausforderung darstellt, hinterließ Jörg artig den Namen “Langer”. Brillant, was daraus wurde: “Lindo”. Lindo Langer – das ist doch eigentlich ein prima Künstlername.

Sitze heute mit Freund Derrick beim Lunch in einem Sushi-Laden. Alles ziemlich voll, an unserem Tisch sind noch zwei Plätze frei. Artig fragen erst ein junger Mann, dann etwas später eine junge Frau, ob sie sich noch dazu setzen dürfen. Na klar, gar kein Problem.

Derrick und ich unterhalten uns angeregt über die Ereignisse der letzten Wochen, bis die Frau namens Lori mich fragt, ob sie einen französischen Akzent hören würde. Das hatte ich noch nicht, bislang wurde ich immer mal wieder verdächtigt, Kanadier, Holländer oder Ire zu sein.

Ein angeregtes Gespräch entspinnt sich, in das auch Tischnachbar Bryan einsteigt, der im gleichen Gebäude wie Derrick arbeitet und ihn dort auch schon mal gesehen hat. Und damit nicht genug, denn nach einer Weile meint Bryan zu Lori: “Sag mal, wir kennen uns aber auch, oder nicht? Aus einer Uni-Vorlesung?” Stellt sich heraus, dass das keine billige Anmache war: Bryan und Lori hatten tatsächlich eine Pflichtvorlesung an der UC Davis zusammen gehört.

Klar, dass wir nach dem Essen unsere Visitenkarten ausgetauscht haben, um demnächst wieder zusammen essen zu gehen – dann etwas koordinierter.

Zum Sonntag eine ganz großartige Kurzgeschichte, gefunden im sonntäglichen San Francisco Chronicle Magazine – wollte ich schon vor Ewigkeiten verlinkt haben.

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