Ghosts I-IV

Trent Reznors neuester Streich: vier Alben mit Instrumentalmusik.

Trent Reznor ist nicht nur Ehemann und Vater, sondern seit vielen Jahren als Musiker unterwegs. Neben Projekten wie den seit den späten 1980ern aktiven Nine Inch Nails und dem 2010 gegründeten, mit unglaublichen Musikvideos gesegneten How To Destroy Angels gewinnt er schon mal einen Soundtrack-Oscar für The Social Network. Oh, und er komponierte auch die dusteren Ambient-Klänge des allerersten Quake.

Zu diesen Instrumentalexperimenten zieht es Trent Reznor zurück: Ghosts I-IV ist eine Sammlung von vier Alben randvoll mit Musik für den Film im eigenen Kopf. Das erste verteilt Reznor auf der eigens eingerichteten Webseite kostenlos. Alle vier gibt’s für lachhafte fünf Dollar – oder mehr, wenn man sich eine CD ins Regal stellen möchte. Neben der grandiosen Musik kann ich auch die mitgelieferten Desktop-Hintergrundbilder nicht genug preisen.

While listening to Kraftwerk’s Radio-Activity album tonight, I discovered something that I never noticed before.

First check out Kraftwerk’s Airwaves, recorded in 1975. Pay attention to 0:16 and 0:40.

Six years later, a small English band called Depeche Mode had a smash hit with a song called New Life. Pay attention to 0:04 and 0:28.

Yeah.

You tend to do more if you have a good attitude about things, and part of that is getting enough sleep.

(Sheryl Crow, singer, in an interview in the San Francisco Chronicle)

You might think of Crow what you want, but this is good advice. Seven hours per night are your friend. Really.

Maussteuerung für eine Videospielkonsole? Gab’s schon vor 18 Jahren, natürlich von Nintendo. Mario Paint hieß damals ein Malprogramm für das Super Nintendo Entertainment System. Mit dabei: der “Music Generator”, zum Komponieren kurzer Melodien für musikalische Diashows. Die nicht unbedingt nur aus Nintendo-Spielen stammen müssen, wie dieser Track aus Segas “Sonic the Hedgehog” beweist.

Lustig wird es, wenn zeitgenössische Volksweisen wie Eiffel 65s “I’m Blue” in eine fast zwei Jahrzehnte alte Spielkonsole verfrachtet werden.

Natürlich hat die Sache einen Haken: Wer munter mitkomponieren will, braucht ein SNES oder zumindest einen Emulator. Doch der emuliert eben auch den nicht gerade üppigen Notenspeicher. Abhilfe naht: unter anderem von Unfungames, die mit dem Mario Paint Composer eine vom Original inspirierte Sequenzer-Software für den PC schufen. Kostenlos, versteht sich.

Mit Geduld, Spucke und nicht zuletzt Talent gelingen erstaunliche Werke, teilweise auch mit etwas frisierten Soundbänken, die nicht mehr nur die alten Nintendo-Klänge enthalten. Etwa “Hot ‘n Cold” von Katy Perry, das endlich offenbart, dass die Musikerin mit einer Zeitmaschine direkt aus den 80ern, spätestens den 90ern zu uns gekommen ist.

Wie wäre es mit etwas Gegenwartskunst? Hier ist Owl Citys “Fireflies”, komplett mit dem wunderschönen Intro und den ebenso feinen Strophen.

Dann könnte ich noch “Telephone” anbieten, natürlich vom lebenden Gesamtkunstwerk Lady Gaga. Keine zehn Minuten lang, dafür mit Auto-Tune im Intro und Beyoncé-Auftritt, jedoch mit weniger nackter Haut.

Die letzten Noten gehören dem Meister persönlich – Michael Jacksons “Thriller” rockt noch immer. Auch wenn Puristen mäkeln mögen, dass die Samples hier einmal mehr nicht aus dem Ur-Mario Paint stammen.

Sehr glorreich – selbst der Alkohol gegen Ende des Liedes fließt im Takt aus der Flasche!

Kein Schreibfehler – im Zuge meines groß angelegten, leicht verspäteten Frühjahrsputzes stieß ich auch auf einen Stapel Audio-CDs, Resultat des Summer Swap 2004: Vor fünf Jahren stellten eine Handvoll deutscher Blogger eine Mix-CD zusammen, die dann über eine zentrale Person verschickt wurde.

Durch meinen transkontinentalen Umzug schaffte es mein Beitrag nicht mehr rechtzeitig, die CDs der anderen Teilnehmer landeten jedoch noch bei mir. Bis vorgestern ungehört – unerhört! Jetzt gehe ich eine nach der anderen CD durch, ein lustiges Unterfangen. Manche ziert ein so tolles, selbst gemachtes Titelbild, dass ich mir inbrünstig wünsche, dass die Musik auch so toll sei. Ist meistens nicht der Fall.

Bislang endeten zwei CDs auf dem Tresen der Eingangshalle, von wo aus sie schnell ein neues Zuhause fanden. Zwei weitere habe ich mir zum späteren Erneuthören beiseite gelegt. Und die von Kollege Claus hebe ich mir für den Schluss auf, sicherheitshalber.

Obendrein interessant: Die meisten Blogs zu den bisher gehörten CDs gibt es entweder nicht mehr oder sie ruhen seit Jahren ohne neue Einträge vor sich hin. Das kann man mir nicht vorwerfen, ich poste derzeit zumindest einmal im Monat ein Lebenszeichen. Wem das nicht reicht, dem sei mein Twitter-Microblog empfohlen. Da gab es schon mal über 100 Posts an einem Tag.

I’m not a fan of the F-18s. As musicians, you make your career out of preserving your ears. It’s all about hearing. And you just don’t want to be out in the middle of the field with F-18s going overhead. When you’re playing (the anthem), you can’t put your hands over your ears.

(Joe Satriani, Musiker)

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