Die letzte verantwortliche Frage ist nicht, wie ich mich heroisch aus der Affäre ziehe, sondern wie eine kommende Generation weiterleben soll.

(Dietrich Bonhoeffer)

Baseball-Urne
Eternal Image heißt die Firma, die in den USA Urnen und Särge mit Baseball- und Vatikan-Motiven anbietet. Demnächst im Programm: Grabware mit Star-Trek-Motiven. Wer also immer schon mal wie Mr. Spock in einem Photonentorpedo zur letzten Ruhe gebettet werden wollte, darf schon mal anfangen, darauf zu sparen – das gute Stück soll 3500 Dollar kosten. Eine Urne mit Föderationslogo ist mit 600 Dollar etwas günstiger. (gefunden bei Treknews)

Dass bei Online-Artikeln vor allem seitens des Verlags gespart wird, fällt mir in den letzten Tagen immer öfter auf. Wo? Natürlich bei Spiegel Online. Aktuelles Beispiel:

Über John Gilmore, ein Mitglied der Bürgerrechtsgruppe [welcher?], hatten die Sicherheitsbeamten unter anderem notiert, dass er bei der Reise ein Buch über Marihuana mit dem Titel “Drugs and Your Rights” (“Drogen und deine Rechte”) bei sich hatte. Zudem war den gründlichen Beamten aufgefallen, dass kleine Blitzlichter in Gilmores Gepäck mit dem Symbol eines Marihuana-Blattes verziert waren.

Nun habe ich zufällig heute die Meldung in einer US-Zeitung gelesen. Dort war, richtig, nicht von Blitzlichern die Rede, sondern von einer einzigen Taschenlampe, im amerikanischen Englisch auch als Flashlight bekannt. Kennt jemand noch diese Vierer-Einweg-Blitzlichtwürfel, die es früher für Pocket-Kameras zu kaufen gab?

Bonus-Info, lieber namenloser Spiegel-Schreiber: Wem der Name John Gilmore so rein gar nichts sagt – eigentlich schlimm, als Online-Medium sollte man den nun wirklich kennen -, so hilft wie immer ein Blick in die Wikipedia: Meister Gilmore ist Mitgründer der Electronic Frontier Foundation.

Lustig: Menschen, die die Seriennummern von Geldscheinen in einer Online-Datenbank speichern und dann die Adresse zu selbiger auf den Scheinen notieren. So kam ich zu Where’s George? und registrierte einen kürzlich erhaltenen Ein-Dollar-Schein, der es in etwas weniger als einem Jahr immerhin von der East Bay nach San Francisco geschafft hat. Zeit, ihn weiter auf die Reise zu schicken. Ob ich ihn am Wochende als Trinkgeld in Washington, D.C., lasse?

Was nutzen einem die schönsten Fotos, wenn sie irgendwo in den Tiefen der Festplatte schlummern? Eben, gar nichts. Und weil das individuelle Hochladen mir dann doch zu mühsam ist, wird es Zeit, mein Flickr-Konto zu reaktivieren. Wohlan, als erster Test hier ein paar Eindrücke von einer Pressereise nach Seattle – fand zwar schon vor einem Jahr statt, im September 2006, aber verglichen mit anderen Touren waren die Bilder von allgemeinem Interesse und ließen sich am schnellsten bearbeiten sowie hochladen. Bei positiven Rückmeldungen gibt’s mehr davon.

Update: Die Eindrücke von der Pressereise sind futsch, der Link verweist auf ein anderes Konto, da flickrt wohl 2024 nichts mehr.

The more you know who you are, and what you want, the less you let things upset you.

Diesen Monat habe ich sechs Tage daheim verbracht – den Rest auf diversen Pressereisen. Und dreimal darf der werte Leser raten, was ich größtenteils an diesen sechs Tagen daheim in San Francisco unternommen habe, etwa dem letzten Wochenende zwischen Seattle/Vancouver und Los Angeles/Huntington Beach. Richtig, fängt mit “Artikel” an und hört mit “schreiben” auf. Ich war zwar noch nie in Tokio, weiß aber mit ziemlicher Gewissheit, wie sich Bob und Charlotte aus Sophia Coppolas großartigem Film “Lost in Translation” fühlen müssen. Schicke Hotels, gutes Frühstück/Mittagessen/Abendessen, viel zu viele Absacker, dann noch zu Kollegen aufs Zimmer, die Minibar plündern – in einer solchen Massiertheit rutscht das alles schnell ins Absurde.

Let’s never come here again because it will never be as much fun.

Mittwoch nacht gaben wir unseren Leihwagen gegen zwei Uhr früh dem Hotelparker, laute Hip-Hop-Musik aus dem Radio inklusive. Donnerstag morgen dann Riesenbetrieb am Hoteleingang, doch ich konnte die wummernden Bässe nicht überhören – richtig, da kam unser Auto. Der Hotelparker winkt uns zu, wir probieren halbherzig-ermattet, unsere Koffer und Taschen im Kofferraum zu verstauen. Der Hotelparker: “Vielleicht sollten sie noch ein Bier trinken.” Während wir noch rätseln, ob er der gleiche Kollege war, der vor sechs Stunden unseren Wagen entgegen genommen hatte, begibt er sich zum nächsten Auto – nicht ohne uns, natürlich absolut korrekt gekleidet, Zeige- und kleinem Finger zum Abschied zum Rockergruß zu erheben.

Stay here with me. We’ll start a jazz band.