Wird Zeit, dass die Jungs hier etwas mehr Airplay bekommen.

Ich muss mir endlich und unbedingt mal die DVDs organisieren, auch wenn die schlimm geschnitten sein sollen.

Update: Okay, nach all den Jahren ist Myspace wirklich durch, ich hab die oben erwähnten Burschen, die live mit lauten Gitarren Christian Bruhns genialen “Captain Future”-Soundtrack reüssieren, im Jahr 2024 nicht mehr gefunden. Zum Trost gibt es diese Band hier.

Witzig ist, am Broadway in New York einer Kassiererin namens Evita seine Kreditkarte zu überreichen.

Was ich nicht kapieren kann: Da habe ich einen schnellen Computer, jede Menge RAM und dann zickt Apples neue iTunes-Software mit üblen Tonaussetzern rum und klingt so, als würde der PC kurz vor dem Byte-Infarkt stehen. Dabei habe ich alle ach so dollen Cover-Anzeigefunktionen ausgeschaltet und habe lediglich den Firefox zum Verfassen dieses Eintrags geöffnet. Schlimm. Und selbst, wenn ich nur iTunes in den eineinhalb Milliarden Byte meines Rechners Platz nehmen lasse und durch meine gesammelten CDs scrolle – ohne Bilder, versteht sich -, bricht der Ton ein. Versucht Apple so, mich zu einem Mac-Kauf zu bewegen?

Boris dachte sich ein neues Stöckchenspiel aus. In seinen eigenen Worten:

Kennt Ihr das? Man hört einen wirklich tollen Song, kauft vor lauter Vorschußlorbeeren das ganze Album, und das ist der Rest einfach, naja, sagen wir mal, nicht Euer Geschmack. Und weil Kollege Austinat mir andauernd irgendwelche Internet-Listen-Stöckchen zuwirft, kriegt er jetzt mal eins von mir. Ein selbst ausgedachtes!
Also, gesucht sind Musikalben (keine Compilations) die man hat und von denen man genau einen einzigen Track hört. Mal schauen, wieviel ich auf die Schnelle zusammenkrieg.

Das Phänomen kenne ich natürlich auch – und da ich von diesen Alben nicht zwingend eins empfehlen kann, sind die nicht verlinkt. Dass ich jetzt um halb drei langsam ins Bett will, mag ein anderer Grund sein. Wohlan:

Oasis: (What’s the Story) Morning Glory?
“Wonderwall” so oft gehört, dass ich dachte: Hey, vielleicht ist das komplette Album auch so gut. Leider trotz mehrfachen Probierens erfolglos.

Bruce Hornsby & The Range: A Night On The Town
Vielleicht war ich vor 16 Jahren noch zu jung für solche Musik, aber mehr als den Titelsong “A Night On The Town” habe ich mir selten gegeben.

Coldplay: A Rush Of Blood To The Head
Meiner Meinung nach die meistüberschätzte Gruppe des Jahrzehnts. Wie sehr die von ihrem Hit “Clocks” und den Dollars der Emo-Zielgruppe abhängig sind, zeigt die erste Singleauskopplung des Folgealbums – ich kann auf Wunsch parallel die Melodie von “Clocks” singen, das exakt passende Akkorde besitzt. Dabei ist der Track sogar gut. Der Rest ist aber nöliger Bösewelt-Schmumpf.

Okay: Bang!
Auf der CD der deutschen Samplekünstler gibt es zwei gute Stücke: “The Wild, Wild Western” und “Okay!”, bei dem 1988 in Belgien die Post abging – das war’s dann auch. Bitte weiter gehen.

Natalie Imbruglia: Left Of The Middle
“Torn” ist ok. Aber der Rest? Can you spell “One Hit Wonder”?

Sophie Ellis-Bextor: Read My Lips
Wie sagte George W. Bush? “Fool me once, fool me again.” Siehe auch die vorige CD.

Live: Secret Samadhi
So, jetzt wird’s esoterisch. Wer kennt die CD? Und wer findet andere Tracks außer “Lakini’s Juice” gut? Und warum?

The Lightning Seeds: Sense
Ok, die Scheibe ist nicht durchgehend schlecht. Aber außer dem vermutlich heute auf WDR 2 in der Heavy Rotation befindlichen Titelsong “Sense” ist mir der Rest schon 1992 zu zuckrig gewesen.

a-ha: Stay on these Roads
Eine der ersten CDs, die ich mir jemals gekauft habe. Als großer James-Bond-Fan dann in tiefer Trauer, dass die Version von “The Living Daylights” mit einem nimmermüden-nervigen Drumcomputer begleitet wurde – von der coolen Single-Version, die im Kinofilm und im Radio ertönte, keine Spur.

Fiona Apple: Tidal
“Sleep To Dream” war der Kaufgrund für das zugegebenermaße ermäßigte Album. Doch nach dem Kauf schien selbst der kein so guter Grund mehr gewesen zu sein.

Del Amitri: Twisted
Warum gab es iTunes nicht schon vor elf Jahren? Dann hätte ich mir dort “Roll to me” gekauft und mir die elf anderen Titel der CD sparen können.

Alanis Morissette: Under Rug Swept
Hier erwischte mich Boris’ “Man muss einem Künstler auch in schweren Zeiten treu bleiben”-Theorie. “Hands Clean” ist auch heute noch brillant, sowohl vom Text als auch vom “Mit drei Griffen zum Welterfolg”-Basslauf. Mit dem Rest konnte ich mich nie anfreunden, obwohl ich ein Early Adopter des Morissette’schen Oevres bin: Die erste CD der Dame brachte ich mir noch aus den USA mit, als sie dort als Nachwuchskünstler gehandelt wurde und in Europa absolut unbekannt war.

So, jetzt ist es dann doch viertel nach drei, war aber ein sehr feiner Spaziergang durch meine digitalisierte CD-Sammlung. Stelle fest: Heutzutage kaufe ich besonnener ein. Und werfe das Stöckchen alsbald weiter, an Wolfi, die Gräfin, Ini und Peter.

Ich habe übrigens schon eine Idee für das nächste Stöckchen: CDs, auf denen jeder einzelne Track ein Hit ist. Und das unvermeintliche: CDs, auf denen jeder einzelne Track Schrott ist. Boris, mit welchem willst du anfangen?

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Die rührigen Kollegen bei Ubiquity Records blasen noch bis zum 18. August um 19 Uhr MESZ zum Sommersonderangebot: Alle CDs, LPs und T-Shirts kosten nur zehn Dollar. Das Label wurde mir vor fast zehn Jahren von Kollege Reiner empfohlen und arbeitet mit einer einmaligen Umtauschgarantie: CD kaputt? Booklet zerrissen? Oder gefällt dem werten Käufer am Ende die Musik nicht? Kein Problem, einfach mit Kaufbeleg innerhalb von zehn Tagen einschicken und es gibt eine neue CD nach Wahl. Die Zehntagesfrist ist übrigens nicht so wörtlich zu nehmen – mir hatten die Kollegen mal eine doppelt gelieferte CD umgetauscht, die ich erst Monate später zurück geschickt hatte. Wer generelle Kaufberatung oder Entscheidungshilfe zwischen zwei Alben benötigt, melde sich in den Kommentaren, inzwischen stehen fast 50 Ubiquity-CDs in meiner CD-Sammlung. Oh, und natürlich liefern die Kollegen auch nach Deutschland, kaum teurer als die Inlandsverschickung.

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