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Der erste von fünf Weihnachtspodcasts ist im Kasten! Mit dem unvergleichlichen @cschneido frage ich mich, warum GTA6 scheinbar mit Ansage vor die Wand gefahren wird und was hinter Luigi (!) Mangione steckt. Auch dabei: stimulierende Handwerkskunst und klassische Musik. Viel Spaß!
Das Gesundheitswesen ist in den USA schon LANGE in Gefahr. Das sage ich als jemand, der dort seit etlichen Jahren wirkt und der weiß, dass die Amerikaner die höchsten Summen für die geringste Lebenserwartung zahlen.
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15
Im Rampenlicht
Filed Under Glaubensfreiheit, Medienspektakel
Was ich, inspiriert von dieser Meldung gerne sehen würde: Madonna, die bei einer Tournee als Mohammed verkleidet mit Turban, Vollbart und 77 leicht bekleideten Jungfrauen über die Bühne tanzt. Oder Madonna, die mit dem Metzgermesser ein paar heilige Kühe einen Kopf kürzer macht. Oder Madonna, die als AIDS-Virus verkleidet ihre Tänzerinnen und Tänzer nacheinander niederstreckt. Aber was ist? Madonna steigt dornengekrönt vom Kreuz – mal wieder werden die Christen ungerechterweise bevorzugt.
Comments
15 Responses to “Im Rampenlicht”
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Madonna ist aber nunmal in einem christlichen, hoch katholischem, Umfeld aufgewachsen und wird dadurch beeinflusst. Jeder weiss, was ihn bei einem Madonna- Konzert erwartet und wenn man sich leicht angegriffen fuehlt, sollte man von der Moeglichkeit einfach nicht hinzugehen Gebrauch machen. Wenn man fruehe Madonna- Interviews sieht, ist immer wieder rauszuhoeren, dass es sich um eine tief-glauebige Frau handelt, die aber nunmal auch ihren Erfolg vor allen dingen durch Kontroversen erzielt. Die katholische Kirche sollte doch lieber froh sein, dass die Bilder des Christentums so stark sind, dass Kuenstler sich entscheiden, sich mit ihnen zu assoziieren. Madonna schadet mit ihrer Kreuzigung dem Ansehen des Christentums sicherlich weniger als Mel Gibson mit seiner furchtbar menschenfeindlichen “Passion”.
Na ja, die Kreuzigung war eine in der Antike hunderttausendfach praktizierte Hinrichtungsart. Ich nehme mal an, dass sich Madonna auf die Kreuzigung als solche bezogen hat, nicht auf das Christentum. Denn ansonsten müsste man sie christlich auf dem Scheiterhaufen verbrennen – natürlich nur, um ihre unsterbliche Seele zu retten. (Sowas barbarisches wie Kehle durchschneiden machen nur die Moslems.)
Wahrscheinlich veranstaltet Madonna den Zinnober jedoch nur, um später etwas zu beichten zu haben – denn das ist doch schließlich ihre “Confessions-Tour”, nicht?
Lese ich ansonsten gar ein leichtes Bedauern aus Rolands Bemerkung, dass das Christentum leider nicht mehr so schön militant ist wie der Islam und man einen Menschen heute nicht mehr wegen solcher Lästerlichkeiten ins Jenseits befördert?
übrigens: Jesus ist auch für die Moslems ein Prophet, wer mag, kann also dem Moslem seines Vertrauens mal etwas über Madonnas Gotteslästerung stecken.
Tja, Leitkultur verpflichtet…
Wo ist Passion menschenfeindlich….?
@Tomas W
Klar hat sich Madonna auf das Kreuzigen “an sich” bezogen. Abgesehen davon, dass ihre Songs alleine oft genug schon eine Qual darstellen, hat sie ja auch immerhin wie oft schon alle möglichen Todesstrafen der Antike in ihren Songs behandelt:
Like a Würger, Papa don’t impale no more, Like a Hautinstreifenabzieher und wie sie alle heißen.
Roland bedauert nicht die fehlende Militanz des Christentums, sondern den besonderen Heldenmut aller dieser Künstler, deren künstlerische Provokation sich bevorzugt an den friedfertigen, ungefährlichen Religionen auslässt.
Wie früher in der Schule: gegen den schwächsten der Klassengemeinschaft trauen sich selbst (bzw. vor allem) die größten Trottel zu “mutigen” Provokationen und Tritten unter die Gürtellinie. In Nähe des verhaltensgestörten Brutaltrupps der Schule wird dagegen brav gekuscht (die Irren könnten ja böse werden…).
@Claus. Na ja, als schwach würde ich das Christentum nicht unbedingt bezeichnen. Gerade in den USA ist das Regierungshandeln doch sehr christlich geprägt (was sich dann im Irak-Krieg und den Gefangenen-Camps sowie dem Leugnen der Evolution äußert).
Und ich erinnere mich noch genau, wie Ende der 80er von friedfertigen Christen ein Farbbeutelanschlag auf ein Bonner Kino unternommen wurde, während ich eine Vostellung von “Die letzte Versuchung Christi” (Regie: Martin Scorsese) nach einem Buch von Nikos Katzantzakis besuchte. Auf dem Bekennerflugblatt bezog man sich darauf, dass ja auch diverse fundamental-islamische Verbände den Film verurteilt hätten. Vor Besuch der Vorstellung musste man übrigens durch ein Spalier fanatischer Christen laufen, so als würde man in den 50er-Jahren einen moralisch verwerflichen Film mit einer Nacktszene besuchen.
Streitpunkt war hier jedoch eine Szene, bei der Jesus im Fieberwahn am Kreuze hängt und in einem Traum die Fantasie erlebt, er hätte ein normales Leben geführt. Dies war seine letzte Versuchung. Natürlich bleibt er dann dennoch am Kreuz und erlöst die Menschheit. Der Film war ausgesprochen betülich – fast schon katholisch. Kein Wunder, Scorsese ist eingefleischter Katholik. Dennoch gab es bundesweit einen, teils recht heftigen bis gewälttätigen, Protest diverser religiöser Fundis. In den für ihre religiöse toleranz bekannten islamischen Ländern wurde der Film prompt verboten, was zu Jubelschreien westlicher Christen führte. Holzköpfe, denn der Film war sehr christlich und hätte Moslems durchaus mal was vom Christentum erzählen können. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob Moslems und Christen über die gleichen Szenen entsetzt waren, denn für einen Moslem ist Jesus gar nicht gekreuzigt worden und gestorben, sondern hat genau so weitergelebt, wie es Scorseses Film in der Traumsequenz andeutete.
Nicht zu sprechen übrigens von den Anschlägen auf Abtreibungskliniken in den USA, bei denen u.a. auch Ärzte getötet wurden. Die christlichen Mordschützen waren sich offenbar nicht darüber im Klaren, dass das Tötungsverbot auch bei bereits geborenen Menschen gilt und nicht nur für ungeborenes Leben.
@Thomas
Allerdings sind die genannten Idioten nicht stellcvertretend für die vielen anderen Christen. Und Bush tut so als ob…. ist aber weit von christlichem Handeln entfernt.
@Duncan_Idaho: Danke für den Hinweis. So lernt man stets etwas neues dazu.
Und noch was: Ich wäre dennoch dafür, dass Madonna zumindest die Idee mit den 77 leichtbekleideten Jungfrauen aufgreift.
Thomas, wenn Madonna nur die Kreuzigung als Hinrichtungsart persifliert (?) hätte, warum trug sie dann eine Dornenkrone? Wurde die auch hunderttausendfach angefertigt?
@ro: Habe verstanden: Dies ist offenbar eine ironiefreie Zone. Daher werde ich in Zukunft meine Postings wohl besser von Ironie und auch Sarkasmus freihalten.
Im Sinne des vorigen Postings dann mal eine Frage an Roland: Warum werden dann Christen bevorzugt, wenn Madonna vom Kreuz steigt? Das ist doch nicht nett, sondern beleidigend, oder?
Und Du willst also, dass Madonna sich auch als Mohammed verkleidet? Das ist auch nicht nett! Stell Dir mal vor, ein Moslem liest dies… Da wird er sich mächtig beleidigt fühlen und Du bald mächtig verfolgt.
Und Kühe auf der Bühne zu schlachten ist doch verboten, oder? Außerdem hätte ich nicht gedacht, dass Du so gemein bist und bei einem Konzert sehen willst, wie Kühe geschlachtet werden. Ganz böse ist das alles hier und ganz gemein…
Thomas, ich dachte, Du wolltest keine Ironie und keinen Sarkasmus mehr in Deinen Antworten verbergen?
@ro: Ich habe halt mein Ironie-Verständnis ausgeschaltet und dann mit dieser Perspektive erneut Deinen Blogeintrag gelesen. So einfach ist das. ;-)
Madonnas Kreuzigungsszene ist doch nichts als lächerliche, reine Provokation, mehr von ihr gewollt als sie zugibt, allerdings liegen doch die Hintergründe für diese “Tat” klar auf der Hand, ich meine, ich als 48-jährige, die sich ja bekanntlich schon soooo oft neu erfunden haben soll und die auch schon in dem Alter ist, wo man über mehrere Besuche bei einem plastischen Chirugen nachdenkt, würde mich natürlich auch auf der Bühne kreuzigen lassen, denn wie sonst könnte man mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken, als mit einer Provokation? In diesem Falle traf es halt die Christen, vielleicht sind beim nächsten Mal (falls ihre Stimmbänder eine weitere Tournee überhaupt noch zulassen, in dem Alter sollte man auf seine Gesundheit achten) die Moslems dran. Sie könnte ja auch gegen den Terror singen, aber nein, der Terror ist ja gegenwärtig und schon durchgekaut, man braucht eben was, worüber man sich besonders gut aufregen kann. Das ist fast das selbe wie bei Paris Hilton: Egal was über einem in der Zeitung steht, hauptsache man steht drin! Mit einem kleinen Schocker am Tourneebeginn verkaufen sich doch die Karten viel besser, oder?
Selbst wenn sie eine noch so religiöse Erziehung hinter sich hatte: Der berühmte “Wolf im Schafspelz” sah ja letzten Endes auch aus wie ein Schaf, zumindest auf den ersten Blick…