Vor gut einem Jahr hatte ich auf meiner kleinen Familienwebseite über das amerikanische Kinder-Rechtsaußenduo “Prussian Blue” berichtet. Unlängst gab es tatsächlich einen frischen Kommentar zu diesem Eintrag, den ich meinen werten Lesern nicht vorenthalten möchte.

Man kann und muß die Musik von Prussian Blue nur mögen !
Wer wettert gegen die Beiden ? Neider, Unwissende und gewisse “andere” Kreise !
Die beiden Mädchen Lamb und Lynx sind zwei hübsche, talentierte und gegabte Deutschamerikanerinnen !
Sie singen mit schöner, reiner und klarer Stimme – ihre Stimmen klingen anmutig und steigen wie ein Adlerflug zum Himmel !

Mir ist die schöne Musik der Mädels Lamb und Lynx tausend mal lieber als das Gegröhle und Gewinsel von sogenannte “Rock”-Sängern, welche bekifft und unter Drogen und Alkohol auf der Bühne stehen…
Man kann Prussian nur das Allerbeste für die Zukunft wünschen, für noch mehr Erfolg und noch mehr Achtung unter echten Musikfreunden !
Ich liebe die Musik von Prussian Blue !

Interessanterweise indizierte das “oppressive German government” einige der Alben, die jetzt von der NPD und der “Deutschen Stimme” leicht modifiziert neu aufgelegt wurden. Unglaublich.

Also gut. Auf YouTube habe ich das Video zum Lied “Victory Day” gefunden. Urteile der geneigte Leser selbst, wie rein, klar und anmutig die Stimmen klingen. Ich hatte und habe Probleme, die Sprache zu identifizieren, in der das Lied dargeboten wird. Von der schiefen Musik mal gar nicht zu reden. Ganz Hartgesottene dürfen sich am Track Lamb Near the Lane versuchen. Oh, und für alle Fälle: Ich distanziere mich von allen Aussagen auf externen Webseiten und Videos.

Update: Das Video wurde gottlob gelöscht, damit ist der Menschheit aber kein Verlust entstanden.

Wie schreibt der GamesMarkt-Newsletter?

In den USA muss sich Nintendo vor Gericht verantworten, weil die Halteriemen der Wii-Mote bei unsachgemäßer Handhabung reißen können.

Aha. Das viertletzte Wort sollte den zuständigen Richter dazu veranlassen, Kläger und Fall hochkantig aus dem Gerichtsgebäude zu werfen. Sonst kaufe ich mir bald ein Messer, schneide mir in den Finger und verklage die Messerfirma.

Dass die Macht der Political Correctness hier in den USA ungebrochen ist, sollte niemanden wirklich wundern. Erneut wünscht man sich derzeit lieber “Happy Holidays” statt “Merry Christmas”, obwohl letzterer Gruß schon seit Ende November in so mancher musikalischen Form aus den Lautsprechern der Kaufhäuser hallt. Selbst ein amerikanischer Freund meinte vergangene Woche: “Ich bin zwar kein Christ, aber der Grund dafür, dass hier am 25. Dezember das öffentliche Leben ruht und wir ein paar Tage frei haben, heißt nun mal Weinachten. Ein Fest wie Kwanzaa wurde in den 60er Jahren von einem Uni-Professor erfunden, hat sich was mit Tradition.” Ich kenne in der Tat selbst weder Kwanzaa- noch Hanukkah-Lieder.

Meine Schwester schickte mir jetzt einen SWR-Beitrag, der mich am Verstand einiger deutscher Kindergärtner zweifeln lässt. Es geht darum, dass christliche (!) Kindergärten keine Weihnachtsfeier für ihre Kinder mehr anbieten, weil das “schwer zu vermitteln” sei. Wohl Fieber, kann ich da nur sagen – wenn muslimische und andersgläubige Eltern ihre Kinder in einen christlichen Kindergarten schicken, sollten sie eigentlich mit Weihnachtsfeiern und Co. rechnen. Wie war das obendrein in der Türkei? Da dürfen sich doch alle Christen frei versammeln und Gottesdienst feiern, oder etwa nicht?

Noch eine Frage, über deren Beantwortung wir uns nicht mehr den Kopf zerbrechen müssen: Was geschah eigentlich mit Michael Jacksons Tigern Sabu und Thriller nach Jackos Flucht von der Neverland Ranch? Ganz einfach: Die leben jetzt in Shambala, dem südkalifornischen Wildtierreservat von Tippi Hedren. Genau, der Tippi Hedren. Die übrigens dem ehemaligen Neverland-Tierarzt verlobt ist.

Zeit für ein paar Umfrageergebnisse, die ich neulich im Parade-Magazin fand. Das Josephson Institute of Ethics, das Seminare zur Charakterbildung und Geschäftsethik anbietet, befragte 36.122 US-amerikanische Highschool-Schüler zum Thema Ehrlichkeit. Die Ergebnisse:

– 61 Prozent schummelten letztes Jahr in einer Klausur,
– 28 Prozent klauten etwas aus einem Geschäft,
– 23 Prozent griffen Eltern/Verwandten ins Portemonnaie,
– 39 Prozent logen, um Geld zu sparen.

Mit der Tatsache bewaffnet, dass weniger als zwei Prozent aller Vergehen Konsequenzen nach sich ziehen, wunderte sich der Institutsleiter zu Recht, wie die Schüler sich im Beruf machen und ob sie dort das richtige Verhalten lernen würden.

Lust, ein paar Namen zu lernen? Los geht’s: Beherberge gerade Heiko, den Bruder von Sönkes Frau Kerstin, der die kommenden drei Wochen als Gastarzt an der UCSF Medical School verbringen wird. Um ihm seine erste Reise in die USA so richtig unvergesslich zu gestalten, beschlossen die Kollegen von der Lufthansa, sein Gepäck nicht in seinem Flugzeug zu befördern, sondern erst etwas später nach San Francisco zu schicken – soviel Spannung muss sein. Da das “Schwamm drüber”-Päckchen der Star Alliance gerade mal ein T-Shirt in Übergröße enthielt, wanderten wir zu H&M, um dort qualitatitv hochwertige Kleidungsstücke zum guten Preis zu erwerben. Klappte alles ohne Probleme. Zur Krönung des Abends fragte mich eine deutlich kleinere, gar nicht mal schlecht aussehende Miteinkäuferin erst nach meiner Körper- und dann nach meiner Hosengröße. Es sei ja immer etwas schwieriger mit langen Leuten. Leider blieb es bei dieser einen Frage, trotz freundlichster Antwort und ein paar netten Sprüchen. Nett sind sie alle, um einen anderen Heiko zu zitieren.

Regelmäßig verkünden deutsche Gelehrte den Untergang der Sprachkultur. Liebe Leute, schaut nach Amerika. Das hat es bei weitem nicht besser. Beweisstück Nummer eins: mein Name, auf einen Kaffeebecher geschrieben von LaRaShonda P. (Name geändert) im Flughafen von Salt Lake City.
Wie meinen?
Beweisstück Nummer zwei: ein weiterer Kaffeebecher. Diesmal beschriftet von James G. (Name geändert) am Union Square, San Francisco.
Erm, wie bitte?
Wie sagte schon Dr. Siegmund Freud? “Close, but no cigar.”

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