Unglaublich, aber wahr: Diese kleine Familienwebseite startet zum ersten Preisausschreiben ihres über fünfjährigen Bestehens. Zu gewinnen gibt es einen feschen San-Francisco-Kalender, den es so vermutlich nur in San Francisco gibt – auf Wunsch sogar mit Autogramm.

Die Teilnahmebedingungen? Einfach bis Sonntag abend einen Kommentar unter diesem Beitrag hinterlassen, ich ziehe dann daraus den glücklichen Gewinner beziehungsweise die glückliche Gewinnerin. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, ebenso wie alle, denen ich schon einen solchen Kalender geschenkt habe – auf welchem Kontinent sie auch wohnen mögen.

Immer gut: die hellseherischen Vorhersagen für das abgelaufene Jahr anhand der tatsächlichen Ereignisse zu überprüfen. Aufstände in den Niederlanden? Ein UFO landet vor dem Weißen Haus? Der Kreml in Flammen? Ein Hollywoodstar stirbt durch den Biss einer Giftschlange? Alles Mumpitz, wie die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung der Parawissenschaften berichtet.

Wie dem auch sei: Auf Wiedersehen Bond-Jahr, willkommen Schaltjahr! Mit einem Blick auf den unretuschierten Abendhimmel über dem San Francisco des 31.12.2007 wünsche ich allen Lesern einen guten Start ins neue Jahr!
Die goldene Stunde.

Union Square, San Francisco.
Frohe, gesegnete Weihnachtstage allen Lesern in Nah und Fern – auf dass Ihr alle ein paar erholsame, stressfreie Tage verbringen möget. Und vielleicht sogar kurz überlegt, warum wir eigentlich Weihnachten feiern.

Da ihre Tochter langsam zu groß wurde, sind meine Nachbarn aus dem östlichen Gebäudeflügel in eine geräumigere Wohnung umgezogen. Noch ist sind die zwei Zimmer/Küche/Bad zu haben – für nur 1750 Dollar Miete.

Scheint, als zögen die Preise wieder an – ich bin vor drei Jahren noch für 1150 Dollar eingestiegen und zahle inflationsbedingt jetzt knapp 1250 Dollar im Monat. Interessenten bitte hier entlang.

Weiß nicht, ob es die Vermieter erwähnt haben, aber: Tiere sind nicht erlaubt.

Bitte umziehen.
Das kennt sicher jeder aus einem amerikanischen Krimi: Der Held jagt dem Verbrecher hinterher beziehungsweise flieht vor den Verfolgern, doch eine chinesische Parade blockiert die Straße. Praktisch – Gauner oder Gute tauchen in der Menschenmenge unter und sind für den Moment in Sicherheit. Alles Mumpitz, sagt sich der Zuschauer, das ist doch an den Haaren herbeigezogen, solche Zufälle gibt es ja gar nicht. Von wegen.

Gestern saß ich im Bus in Richtung Ferry Building, um an Bord der Fähre nach Sausalito zu gehen. Dort heirateten nämlich zwei Freunde aus San Francisco. Doch nicht genug, dass wir gerade eine recht späte Hitzewelle vermelden können und ich in Anzug und Krawatte einem Hitzschlag nahe war, der Bus stoppte nach knapp der Hälfte der Strecke. Der Fahrer öffnete die Türen und ermutigte die Insassen, auszusteigen und zu Fuß weiter zu laufen. Warum? Richtig, eine chinesische Parade. Also raus aus dem Bus und den Hügel runter zum Wasser, im Zickzack an den Zuschauern des Umzugs von Anhängern der Falun-Gong-Bewegung vorbei. Mit Sonnenbrille und dunklem Anzug – kam mir in der Tat vor wie in einem Krimi. Etwaige Verfolger habe ich garantiert abgeschüttelt.

Die Fähre habe ich zum Glück noch erwischt, die legte auch nicht ganz pünktlich ab. Denn an Bord schien ein Feuer ausgebrochen zu sein, das die Küstenwache erst noch löschen musste. Jedefalls sagte ein Mitarbeiter der Fährgesellschaft etwas von Coast Guard und am Heck hantierten ein paar Kollegen mit Wasserschläuchen herum.

Vor gut vier Stunden, also am Dienstagabend, rumpelte um 20:04 Uhr die Erde. Ich befand mich zu dem Zeitpunkt im Axis Café. Erst dachte ich, dass Wind aufgekommen sei und vor die großen Glastüren zur Straße hin drücken würde, doch dann wandelte sich deren Ratteln in ein durchaus kräftiges Schwingen des ganzen Gebäudes – der Beamer unter der Decke wackelte an seinem Metallarm mehrere Dutzend Zentimeter hin und her. Kurz darauf war der Spuk vorbei – alles heil geblieben, keiner verletzt. Auch mein knapp 100 Jahre altes Apartment-Gebäude trug keine Spuren davon. Ich besitze übrigens immer noch keine Hausratversicherung – weil Erdbebenschäden nicht darin eingeschlossen sind.

Ein Beben der Stärke 5.6 ist sowieso gar kein Vergleich zu meinem letzten richtig großen Beben in Long Beach anno 1994. Damals rappelte es mit Stärke 6.8: Autobahnen und -brücken stürzten ein, Gasrohre barsten und fingen Feuer, Häsuer brachen zusammen und Ausgangssperren wurden verhängt. Daheim fielen Bücher aus den Regalen, während eine Kakophonie aus Autoalarmanlagen durch die Nacht gellte.

Wer von meiner Wohnung aus nur ein halbes Dutzend Blöcke weiter in Richtung Süden marschiert, findet sich im Tenderloin wieder, einer immer noch nicht ganz astreinen Wohngegend. Nicht so überteuert vielleicht, aber das erkauft man sich mit dem Geschrei der Drogensüchtigen und Obdachlosen, die bei Tag und Nacht durch die Gegend schlurfen.

Im San Francisco Chronicle Magazine beschrieb ein ehemaliger Soldat vor zwei Monaten seine Haßliebe zum Tenderloin, sehr lesenswert. Darin berichtete er auch von einer Begegnung mit einer attraktiven Dame, die sich darüber beklagte, dass die Crackheads die Zündkerzen ihres Motorrades klauen und damit ihre Drogen rauchen würden.

Das kam mir bekannt vor – also den Artikel mit einem kurzen Post-it-Gruß unter der Tür einer Nachbarin durchgeschoben, auf die die Beschreibung perfekt passte. Und, wie sie mir eben in der Lobby dankend sagte, war sie die Frau aus der Geschichte. Weil sie den Artikel bis dato nie zu Gesicht bekommen hatte, glaubte sie bislang, nur einer besonders schrägen Anmache begegnet zu sein.

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