Ever since I’ve stayed in this room at the Opus Hotel in Vancouver, I regret that I can’t paint the walls of my apartment to a similar dark, embracing red.

Wann immer mein vietnamesisch-amerikanischer Freund Trong Nguyen aus Seattle in der Stadt ist, versuchen wir, ein Abendessen bei Tu Lan zu arrangieren, einem passenderweise vietnamesischen Restaurant. Der Laden ist in einer eher dubiosen Ecke der Stadt, städteplanerisch-beschönigend “Mid-Market” genannt. Soll heißen: Wer einen Sack Münzen dabei hat, hat diese schneller als der Schall an um Kleingeld bittendes Straßenvolk verteilt.

Hinter dem Tresen des Restaurants tummeln sich bis zu zehn Personen, allesamt vietnamesischer Abstammung, wenn nicht sogar alle aus einer einzigen Familie. Die Portionen sind groß und lecker, Bún Cha Gió Thit Nuóng mein ewiger Favorit: Pork Kebab, Imperial Roll und Reisnudeln mit Fischsauce und Salat. Alles in einer riesigen Schale serviert, für gerade mal 6,25 Dollar.

Richtig lustig wird es – böse Zungen würden es im schönsten Neu-Englisch “ghetto” nennen – wenn diverse Überlebenskünstler das winzige Restaurant betreten, um ihre Waren feil zu bieten. Gestern im Programm: ein schwarzer, durchaus gut gekleideter Herr mit Hut, der “girl’s jeans” und “Tuxedo shirts” anpries, alles neu, alles aus vermutlich nicht ganz koscheren Quellen. Ihm wurde rasch der Weg zur Tür gezeigt. Ein zweiter, rastagelockter und ebenfalls schwarzer Fahrensmann war schlauer: Er versteckte sich hinter zwei Blumentöpfen, für je fünf Dollar zu haben. Ob die Tu-Lan-Crew hier zugeschlagen hat, bleibt unklar – wir hatten unser Abendessen beendet und begannen den stürmischen Rückweg auf den Nob Hill.

Und dann war da noch die Auktion von LOST-Requisiten – gerade lese ich, was einige Käufer für Bücher, Busse und Bier auf den Tisch gelegt haben:

– Dharma-VW-Bus: $47.000
– Desmonds Not-Aus-Schlüssel: $11.000
– Jins Ehering: $4750
– Hurleys Lotterielos: $5500
– Madonnen-Statuen (zwei Kisten voll): $5000
– Zwölf Dosen Dharma-Bier: $5000
– Jacks Kleidung aus dem Finale: $9000
– Lockes Rollstuhl: $3250
– Daniel Faradays Notizbuch: $20.000
– Hurleys Camaro-Sportwagen: $20.000
– Watership Down, gelesen von Sawyer: $2750
– Jakobs Leuchtturm-Drehmechanismus: $27.500
– Drehbuch der ersten Folge mit Autogrammen von J. J. Abrams und Damon Lindelof: $15.000

Sagenhaft. Im Prinzip alles absolut wertlose Gegenstände, von den Autos einmal abgesehen. Was die Gewinner wohl damit machen werden?

I’m a risk taker. Most of my career has not been a joyful experience, but it has been challenging. I like the dangers.

(Michael Douglas, Schauspieler)

Maussteuerung für eine Videospielkonsole? Gab’s schon vor 18 Jahren, natürlich von Nintendo. Mario Paint hieß damals ein Malprogramm für das Super Nintendo Entertainment System. Mit dabei: der “Music Generator”, zum Komponieren kurzer Melodien für musikalische Diashows. Die nicht unbedingt nur aus Nintendo-Spielen stammen müssen, wie dieser Track aus Segas “Sonic the Hedgehog” beweist.

Lustig wird es, wenn zeitgenössische Volksweisen wie Eiffel 65s “I’m Blue” in eine fast zwei Jahrzehnte alte Spielkonsole verfrachtet werden.

Natürlich hat die Sache einen Haken: Wer munter mitkomponieren will, braucht ein SNES oder zumindest einen Emulator. Doch der emuliert eben auch den nicht gerade üppigen Notenspeicher. Abhilfe naht: unter anderem von Unfungames, die mit dem Mario Paint Composer eine vom Original inspirierte Sequenzer-Software für den PC schufen. Kostenlos, versteht sich.

Mit Geduld, Spucke und nicht zuletzt Talent gelingen erstaunliche Werke, teilweise auch mit etwas frisierten Soundbänken, die nicht mehr nur die alten Nintendo-Klänge enthalten. Etwa “Hot ‘n Cold” von Katy Perry, das endlich offenbart, dass die Musikerin mit einer Zeitmaschine direkt aus den 80ern, spätestens den 90ern zu uns gekommen ist.

Wie wäre es mit etwas Gegenwartskunst? Hier ist Owl Citys “Fireflies”, komplett mit dem wunderschönen Intro und den ebenso feinen Strophen.

Dann könnte ich noch “Telephone” anbieten, natürlich vom lebenden Gesamtkunstwerk Lady Gaga. Keine zehn Minuten lang, dafür mit Auto-Tune im Intro und Beyoncé-Auftritt, jedoch mit weniger nackter Haut.

Die letzten Noten gehören dem Meister persönlich – Michael Jacksons “Thriller” rockt noch immer. Auch wenn Puristen mäkeln mögen, dass die Samples hier einmal mehr nicht aus dem Ur-Mario Paint stammen.

A critic is, essentially, a fan with an IQ; a critic has to be a fan, because nothing other than love can sustain critical enthusiasm over the course of years.

(Mick LaSalle, San Francisco Chronicle Movie Critic)

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