The most important thing that creators, players, and critics of games can do is to care deeply about many other things that have nothing to do with games. It doesn’t even matter what it is. Knitting or car racing or woodworking or small-batch spirits or historical preservation or soccer or German Enlightenment philosophy or cinema or gardening or anything else. And ideally many things. And not just your own, either. The gravest worry I have about games writ large is that we are too cloistered, too internally-directed, interested mostly in ourselves and not enough in other things.

(Ian Bogost, Author, Game Designer and Scholar in this interview.)

Kollege Christian Schmidt schreibt eine Kolumne über manchmal geistfreie Spieletests auf Spiegel Online (hier die Langfassung), Kollege Mick Schnelle antwortet darauf erbost in einer Kolumne auf GamersGlobal, während Kollegin Petra Fröhlich ihre Verstimmung ebenfalls auf Spiegel Online verkündet. Kollege Alexander Laschewski fügt in einer eigenen Kolumne auf AreaGames einige neue Gesichtspunkte hinzu.

Nachdem ich all diese Artikel und mehrere hundert Kommentare dazu gelesen sowie etliche eigene verfasst habe, juckt es mich in den Fingern, der Debatte einen eigenen Kommentar hinzuzufügen, gespeist aus der Erfahrung von 18 meist schreibend verbrachten Jahren.

Allerdings hinke ich durch das Studium der oben verlinkten Werke meinem eigenen Tagewerk etwas hinterher – ich verspreche aber, morgen, spätestens Freitag ein paar hoffentlich schlaue Zeilen getippt zu haben. Ein erster Entwurf steht bereits.

Maussteuerung für eine Videospielkonsole? Gab’s schon vor 18 Jahren, natürlich von Nintendo. Mario Paint hieß damals ein Malprogramm für das Super Nintendo Entertainment System. Mit dabei: der “Music Generator”, zum Komponieren kurzer Melodien für musikalische Diashows. Die nicht unbedingt nur aus Nintendo-Spielen stammen müssen, wie dieser Track aus Segas “Sonic the Hedgehog” beweist.

Lustig wird es, wenn zeitgenössische Volksweisen wie Eiffel 65s “I’m Blue” in eine fast zwei Jahrzehnte alte Spielkonsole verfrachtet werden.

Natürlich hat die Sache einen Haken: Wer munter mitkomponieren will, braucht ein SNES oder zumindest einen Emulator. Doch der emuliert eben auch den nicht gerade üppigen Notenspeicher. Abhilfe naht: unter anderem von Unfungames, die mit dem Mario Paint Composer eine vom Original inspirierte Sequenzer-Software für den PC schufen. Kostenlos, versteht sich.

Mit Geduld, Spucke und nicht zuletzt Talent gelingen erstaunliche Werke, teilweise auch mit etwas frisierten Soundbänken, die nicht mehr nur die alten Nintendo-Klänge enthalten. Etwa “Hot ‘n Cold” von Katy Perry, das endlich offenbart, dass die Musikerin mit einer Zeitmaschine direkt aus den 80ern, spätestens den 90ern zu uns gekommen ist.

Wie wäre es mit etwas Gegenwartskunst? Hier ist Owl Citys “Fireflies”, komplett mit dem wunderschönen Intro und den ebenso feinen Strophen.

Dann könnte ich noch “Telephone” anbieten, natürlich vom lebenden Gesamtkunstwerk Lady Gaga. Keine zehn Minuten lang, dafür mit Auto-Tune im Intro und Beyoncé-Auftritt, jedoch mit weniger nackter Haut.

Die letzten Noten gehören dem Meister persönlich – Michael Jacksons “Thriller” rockt noch immer. Auch wenn Puristen mäkeln mögen, dass die Samples hier einmal mehr nicht aus dem Ur-Mario Paint stammen.

Beim Aufräumen stieß ich auf ein gutes, altes BioWare-Rollenspiel mit zwei noch besseren Erweiterungen, abzugeben in gute Hände:

– Neverwinter Nights
– Neverwinter Nights: Der Schatten von Undernzit
– Neverwinter Nights: Die Horden des Unterreichs

Hat jemand Interesse? Dann einfach einen Kommentar hinterlassen, bei mehr als zwei Interessenten – genau, ich habe die drei Titel gleich im Doppelpack – entscheidet das Los.

Der Spaß ist bis auf eventuelle Portokosten von zwei, drei Euro, die ich für das Eintüten und Verschicken der mit noch unbenutzten Seriennummern bestückten CDs erheben würde, kostenlos.

Auf Gamers Global gibt es mit Auslaufmodell Spieletest? wieder eine neue Kolumne von yours truly. Lesen und mitdiskutieren.

Übrigens: Nach dem Lesern etlicher Kommentare beschleicht mich der Eindruck, meine Meinung nicht so klar wie nur irgend möglich formuliert zu haben. Wohlan: Statt herkömmlicher Spieletests, lediglich um eine abschließende Wertungszahl erleichtert, sähe ich viel lieber Texte, die mich an den Erlebnissen des Autors beim Spielen teilhaben lassen.

Characters in films are just as fake as characters in videogames. Neither exists. Why, despite the pivotal position emotional attachment has in game design, does film do so much better than we do? Are they better writers, or is there another challenge unique to our medium?

(Randy Smith, Spieldesigner, in EDGE 201)

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