Kann ja mal passieren, dass die Antwort auf eine E-Mail etwas länger dauert. Sollte aber einer Firma nicht passieren, die sich mit Antworten binnen 24 Stunden nach Erhalt der Anfrage rühmt.

Autoverleiher Budget brauchte eine Woche, um mir zu erklären, dass ich mich doch bitte wegen meiner Anfrage (Parkstrafzettel mit Leihwagen bekommen – selbst gezahlt – jetzt nochmal von Budget belastet) an deren Telefonhotline wenden möchte.

Der Kracher schlechthin ist jedoch Paketzusteller Federal Express. Da bekam ich heute eine ähnliche E-Mail: Bitte wenden sie sich doch an unsere Telefonhotline. Wörtlich:

I regret that we are unable to address your concern via this avenue. Please contact our Worldwide Revenue Operations representatives at 1-800-622-1147.

Erwähnte ich, von wann meine Anfrage zum Thema Transportkosten stammte? Vom 6. August 2005.

In den 90ern ganz groß: Filmsequenzen mit abgehalfterten Hollywood-B-Schauspielern in Computerspielen. Heute ist dieser Geldverbrennungs-Trend mit Recht in der Versenkung verschwunden, die Spielehersteller konzentrieren sich lieber auf gute Spielgrafik und Zwischensequenzen in derselben.

Doch Electronic Arts geht “back to the roots” und drehte für das just erschienene Strategiespiel “Command & Conquer 3” noch mal auf: In kurzen Videoschnipseln stehen allerlei aktuelle und eher verblichene TV- und Kino-Stars und -Sternchen vor der Kamera.

Etwa Frau Helfer (Foto), bekannt aus Battlestar Galactica oder Frau Park (Foto), ebenfalls bekannt aus Battlestar Galactica.

Nun muss ich gestehen: Ich habe noch keine einzige Folge der Galactica-Neuauflage gesehen, auch wenn mehrere Freunde nicht müde werden, die Serie als das Beste seit der Erfindung des geschnittenen Brotes zu preisen. Dafür wurde ich auserkoren, Telefoninterviews mit den Damen zu führen. Immer etwas schwierig, Abteilung Atmosphäre und Körpersprache.

Noch schwieriger: Auf dem Rückweg vom Zahnarzt heute morgen erst in einer Straßenbahn und dann in einem Bus mit Maschinenschaden zu sitzen und zum Klingeln des Telefons in die Wohnung zu stürzen. Am anderen Ende eine PR-Dame nebst einer deutlich spröden Tricia Helfer, der wenig konkrete Dinge zu entlocken waren und die sich öfter mal in Gemeinplätze flüchtete. Irgendwann musste sogar die PR-Dame eine Frage zu den Dreharbeiten beantworten.

Ich überlege, meinen Fragenkatalog über den Haufen zu schmeißen und das Gespräch mit Grace Park in einer Stunde komplett im Freestyle-Modus zu absolvieren. Andererseits soll dabei ja auch noch was für meine Zeitschriftenkunden herauskommen.

Update: Mit minimaler Verzögerung auch das zweite Interview geführt, inklusive einiger Info- und Intro-Faxen zum Thema Deutschland, für die sich eine blendend gelaunte Grace Park am Ende des Gesprächs noch einmal bedankte. Auch nett, dass sie nicht wie Kollegin Helfer per Telefonfreisprechanlage dozierte, sondern direkt mit ihrer angenehm tiefen Stimme in den Hörer sprach. Doppel-rrrr!

Mein neuer PC zickt übrigens. Einer der beiden Speicherriegel ist kaputt und die 500-GByte-Platte wird von meiner Original-Windows-XP-CD nicht erkannt (kein Service Pack inklusive, zu alt). Oh, und das Diskettenlaufwerk läuft zwar an, liest aber nichts und niemanden. Auch Formatieren leerer Disketten klappt nicht.

Habe, um wenigstens weiter arbeiten zu können, mutig eine Gehirntransplantation vorgenommen und die Festplatte meines alten PCs eingebaut – nach zig Neustarts und Treiberinstallationen läuft jetzt sogar das alte XP, das sich eigentlich an meinen AMD-Chip und ein komplett anderes Mainboard gewöhnt hatte. Oder vielleicht sollte ich besser sage: Es läuft einigermaßen, denn seit gestern springt Direct3D nur noch manchmal an, trotz erneuter Installation von Grafikkartentreibern und DirectX. Und dann sporadisch folgenden Bluescreens.

Falls mir jetzt jemand empfiehlt, die 500er-Platte doch einfach unter dem aktuellen System zu partitionieren und zu formatieren, so dass die XP-Installation auf einer Partition unter 137 GByte stattfinden kann: Das funktioniert leider nicht. Vielleicht wage ich mich mal ans Slipstreaming.

Subj: 2140 neue Mails in Ihrem Spamverdacht-Ordner

Und das Beste: alle landeten an nur einem einzigen Tag – heute! – in meinem GMX-Postfach. Gut, dass ich diesen Provider nicht mehr aktiv nutze. Vermutlich sind daran irgendwelche Terrorbrigaden schuld.

Intel inside.
Achtung, Technik-Eintrag: Nach vier Jahren ist mein PC ist nicht mehr aufrüstbar, zu viele neue Standards wie SATA, PCI Express und Dual Core arbeiten nicht mehr mit meinen alten Komponenten zusammen.

Also ab in die Vollen: Statt von AMD kommt meine CPU jetzt erstmalig von Intel (Core 2 Duo E6600), dazu gibt’s 2 GByte RAM von Corsair, ein fesches Asus-Board mit eingebautem WiFi-Adapter, Fernbedienung (!), Heerscharen von SATA-, IDE-, USB-2.0- und Firewire-Anschlüssen. Dazu eine 500-GByte-Festplatte, eine GeForce 8800 GTS mit 640 MByte RAM, eine neue Soundkarte und ein paar neckische Lüfter, darunter den größten CPU-Lüfter, den ich jemals gekauft habe – alles empfohlen von den Kollegen von PC Games Hardware. Nicht im Bild: das neue Gehäuse mit 400-Watt-Enermax-Netzteil.

Erfreulicherweise folgte zwei Wochen drauf eine Steuerrückerstattung von rund 1600 Dollar, die damit den neuen PC finanziert hätte. Jetzt nur noch Zeit zum Zusammenbauen und Softwareinstallieren finden …

Pumuckl – worum ging’s? Ein Kobold bringt das Leben eines gemütlichen Schreiners durcheinander. Wer sich an Hans Clarins Stimme gewöhnt hatte, konnte in der Pubertät nahtlos zu AC/DC-Kassetten übergehen.

(aus einer ein paar Tage alten NEON)

War dann mal wieder im Kino, gleich zwei Mal in einer Woche:

300: Meine. Fresse. Was eine Art Direction. Was für Aufnahmen. Was ein Soundtrack. Und neben Nonstop-Action zwischen Spartanern und Persern gibt’s die eine oder andere Wahrheit gratis dazu. Bitte im Kino, nicht auf DVD sehen. Angeblich ist die IMAX-Version des Films noch eine Spur beeindruckender.

Ghost Rider: Nicholas Cage hat bei mir seit einem verstrahlten Auftritt bei Jay Leno nur noch einen halb so großen Sympathiebonus, doch ein Kumpel wollte da unbedingt noch rein. Also gut. Im einzigen topmodernen Kino der Stadt, in dem der Film noch lief, saßen vielleicht ein Dutzend Zuschauer. Nach den ersten Viertel- bis halben Stunde dachte ich: Mann, was ein Schrott. Aber, aber: Es wurde besser. Der Film entwickelte sich zu einem trashig-spaßigen Action-Spektakel mit witzigen Momenten und passablen Spezialeffekten um den Ghost Rider, der dem Teufel seine Seele verkauft und für den als brennendes Skelett auf einem brennenden Motorrad Dämonen einsammelt. Kann man sich wirklich angucken, auch auf DVD. Allerdings nicht, wie bei uns geschehen, mit Kindern.

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