Bei solch grobem Unfug bin ich froh, nicht in Deutschland, sondern in den USA zu leben.

Auch in Deutschland scheinen langsam US-Zustände auszubrechen, was Magazinpreise angeht. Der Konkurrenzkampf geht sogar so weit, gleichnamige Zeitschriften heraus zu bringen, wie ich heute aus dem Kress-Newsletter lerne:

Die Märzausgabe von “Park Avenue” kostet nur einen lumpigen Euro. Mit der Preissenkung reagiert Gruner + Jahr auf den Start des Condé-Nast-Magazins “Park Avenue”, das zur Einführung ebenfalls 1 Euro kostet. Bisher kostete “Park Avenue” 5 Euro.

Das wird ein Spaß.

Wird Zeit, dass die Jungs hier etwas mehr Airplay bekommen.

Ich muss mir endlich und unbedingt mal die DVDs organisieren, auch wenn die schlimm geschnitten sein sollen.

Update: Okay, nach all den Jahren ist Myspace wirklich durch, ich hab die oben erwähnten Burschen, die live mit lauten Gitarren Christian Bruhns genialen “Captain Future”-Soundtrack reüssieren, im Jahr 2024 nicht mehr gefunden. Zum Trost gibt es diese Band hier.

Ein Entertainment-Weekly-Leser fragt die Filmkritikerin Lisa Schwarzbaum:

How do critics who are years older than the target audience get inside the heads of teenagers and young adults?

Diese antwortet:

I don’t think the job of any critic is to get inside anybody’s cranium – not that of teens, chicks, comic-book fanboys, not even of middle-aged art-house regulars who never miss a Finnish gem by Aki Kaurismäki. Rather, I think a good critic needs to be able to analyze what a movie is trying to do and then assess how well it fullfills its aims – a job for which movie-going experience beyond young adulthood is necessary.

Eine weise, wahre Aussage. Gültig auch für alle anderen Mediengattungen.

So manche Pressemitteilung gibt’s, wenn neue Zeitschriften das Licht der Welt erblicken. Über deren Ableben erfährt man nur, wenn man als Käufer die neueste Ausgabe am Kiosk sucht und nicht mehr findet. retromedia.de hilft: Hier sind satte 87 Titel versammelt, die 2006 ins Gras gebissen haben.

Vor gut einem Jahr hatte ich auf meiner kleinen Familienwebseite über das amerikanische Kinder-Rechtsaußenduo “Prussian Blue” berichtet. Unlängst gab es tatsächlich einen frischen Kommentar zu diesem Eintrag, den ich meinen werten Lesern nicht vorenthalten möchte.

Man kann und muß die Musik von Prussian Blue nur mögen !
Wer wettert gegen die Beiden ? Neider, Unwissende und gewisse “andere” Kreise !
Die beiden Mädchen Lamb und Lynx sind zwei hübsche, talentierte und gegabte Deutschamerikanerinnen !
Sie singen mit schöner, reiner und klarer Stimme – ihre Stimmen klingen anmutig und steigen wie ein Adlerflug zum Himmel !

Mir ist die schöne Musik der Mädels Lamb und Lynx tausend mal lieber als das Gegröhle und Gewinsel von sogenannte “Rock”-Sängern, welche bekifft und unter Drogen und Alkohol auf der Bühne stehen…
Man kann Prussian nur das Allerbeste für die Zukunft wünschen, für noch mehr Erfolg und noch mehr Achtung unter echten Musikfreunden !
Ich liebe die Musik von Prussian Blue !

Interessanterweise indizierte das “oppressive German government” einige der Alben, die jetzt von der NPD und der “Deutschen Stimme” leicht modifiziert neu aufgelegt wurden. Unglaublich.

Also gut. Auf YouTube habe ich das Video zum Lied “Victory Day” gefunden. Urteile der geneigte Leser selbst, wie rein, klar und anmutig die Stimmen klingen. Ich hatte und habe Probleme, die Sprache zu identifizieren, in der das Lied dargeboten wird. Von der schiefen Musik mal gar nicht zu reden. Ganz Hartgesottene dürfen sich am Track Lamb Near the Lane versuchen. Oh, und für alle Fälle: Ich distanziere mich von allen Aussagen auf externen Webseiten und Videos.

Update: Das Video wurde gottlob gelöscht, damit ist der Menschheit aber kein Verlust entstanden.

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